Nürtingen

Corona-Spuck-Test auf dem Handy

In Nürtingen wird eine neue App gestestet – Heute können sich NZ-Leser für die Neuerung exklusiv per E-Mail registrieren. Lesen Sie auch den weiterführenden Artikel zum Thema.

Grünes Feld und Haken zeigen an: Die Spuck-Probe reicht zur Testung aus. Foto: Holzwarth

Es kann ein Durchbruch sein: Bei den Testungen auf das Coronavirus – und für das Image Nürtingens. Denn aus der Stadt am Neckar kommt ein neuartiger Corona-Spuck-Test, der völlig digital abläuft. Die entsprechende App geht heute in die Versuchsphase. Wer sich beteiligen möchte, kann sich für den App-Test heute exklusiv per E-Mail bei der Nürtinger Zeitung registrieren.

NÜRTINGEN. Es ist eine gute Nachricht, die gestern am Abend noch rechtzeitig eintraf, um sie vor den Osterfeiertagen noch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wie die Pressestelle eines Zusammenschlusses mehrerer innovativer Unternehmen aus Nürtingen und der Umgebung gestern mitteilte, ist es gelungen, eine völlig neuartige App für Corona-Tests zu entwickeln. Die Testung läuft dann völlig digital ab. Ein persönlicher Kontakt zu einer Teststelle ist nicht notwendig.

Das Prinzip des Tests macht sich die Maxime „Je einfacher, desto besser“ zunutze. Die Testentwickler nützen deshalb die Sensorik des Handydisplays und die Virenlast im Speichel des Probanden. Die App zeigt den Bereich für die Aufnahme des Speichels genau an. Der Proband spuckt dann in diesen Bereich. Dabei ist darauf zu achten, dass der Speichel nicht nur aus den oberen Gefilden des Mund- und Rachenraums stammt. Die App signalisiert dann, ob der sensible Bereich ausreichend getroffen wurde – und ob genügend Speichel-Material eingebracht wurde. Nach dieser für den Nutzer unaufwändigen Prozedur erfolgt die digitale Übersendung der Daten an die Aufnahmestelle. Danach kann das Handy auch schon wieder gereinigt werden.

Die Zusammenarbeit der Aufnahmestelle mit verschiedenen medizintechnische Laboren läuft selbstverständlich unter Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Richtlinien. Die Genauigkeit der Tests soll in der Pre-Alpha- und Alpha-Version der App im Zuge der Entwicklung sehr gut und ermutigend gewesen sein. Deshalb entschieden sich die Entwickler jetzt, noch vor Ostern eine sogenannte Beta-Version der Spuck-App vorzulegen.

Mit solch einer Beta-Version wird gemeinhin in der entsprechenden Phase der Software-Entwicklung ein Programm erstmals veröffentlicht. Allerdings machen die Entwickler darauf aufmerksam, dass die Spuck-App in diesem Stadium der Entwicklung noch auf keinen Fall als Ersatz für die bisher üblichen Antigen-Schnelltests oder gar PCR-Tests herangezogen werden kann.

Freilich sei es das Ziel, bei entsprechenden Ergebnissen schnell auf den Markt zu gehen und die den Erfahrungen der Beta-Phase angepasste Verwendung für die App zu finden. Bei der erhofften Genauigkeit könnte diese Spuck-App die unangenehme Nasenbohrerei und Rachenkratzerei endlich in die Bücher der Medizingeschichte verbannen.

Exklusiv für Leser der Nürtinger/Wendlinger Zeitung wird die Teilnahme an der Testphase ausgeschrieben, weil man nach dem vielversprechenden Verlauf der Entwicklung und bisherigen Erprobung überraschend schnell in die nächste Phase eintreten wollte. Außerdem will man mit der Exklusivität eine gewisse Einschränkung der Testmasse vornehmen, um das Teilnehmerfeld nicht zu sehr einschränken zu müssen. Selbstverständlich gebe es zwar ausreichende, aber eben doch begrenzte Laborkapazitäten für die Testtestungen.

Für die Testversion der neuen Corona-Spuck-App kann man sich am heutigen Donnerstag, 1. April, bis 14 Uhr ausschließlich per E-Mail unter der Adresse spucken@ntz.de registrieren. Die Bewerber bekommen dann eine Antwort mit der Erläuterung des weiteren Prozederes, weitergehende persönliche Angaben sind bei der Registrierung nicht erforderlich.

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