Landkreis Esslingen

Darum gibt es Probleme bei der Müllabfuhr im Kreis Esslingen

Laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes kommt ein Abfuhrunternehmen seiner Verpflichtung nicht nach. Das Unternehmen beruft sich auf einen hohen Krankenstand. Der Abfallwirtschaftsbetrieb rät dazu, die Tonnen bis Samstag stehenzulassen.

Immer wieder werden Mülltonnen im Kreis nicht plangemäß geleert. Foto: Ralf Just

LANDKREIS ESSLINGEN. Bei der Abfuhr der Mülltonnen kommt es im Landkreis Esslingen erneut zu Verzögerungen. Dieses Mal ist auch das östliche Kreisgebiet betroffen. Im westlichen Kreisgebiet bestehen die Probleme laut Landratsamt, seit der Anbieter Alba die Müllabfuhr dort übernommen hat. Der Abfallwirtschaftsbetrieb rät, die vollen Tonnen zunächst stehenzulassen.

Seit zwei Jahren ist das Abfuhrunternehmen Alba mit der Entsorgung des Mülls im westlichen Kreisgebiet des Landkreises Esslingen beauftragt. Seither komme es in diesem Gebiet zu Problemen bei der Müllabfuhr. „Wir haben den Eindruck, dass der Müllentsorger immer noch nicht im Regelbetrieb angekommen ist“, sagt Landrat Heinz Eininger. Zu diesem Thema habe es inzwischen Gespräche auf höchster Personalebene gegeben. „Es wurden zahlreiche Versprechen gegeben, die nicht eingehalten wurden. Wir haben Vertragsstrafen verhängt und Ersatzvornahmen gemacht, und trotzdem ist keine Verbesserung in Sicht“, sagt Eininger. „Inzwischen bestehen immer mehr Zweifel, ob das Unternehmen dieser Aufgabe gewachsen ist.“ Das verwundere vor allem vor dem Hintergrund, dass das Unternehmen bereits seit Jahrzehnten im Landkreis tätig ist und zu den fünf größten Entsorgungsunternehmen in Deutschland zählt. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises hat den Dienstleister noch im vergangenen Jahr wegen schlechter Leistung abgemahnt – bisher erfolglos.

Trotz Sanktionen gegen das Unternehmen ist keine Besserung in Sicht

Anders stellt sich die Ausgangslage im östlichen Teil des Landkreises dar: Das Unternehmen „Prezero“, das in diesem Gebiet Restabfall und Bioabfall abfährt, kämpft aktuell mit einer Krankheitswelle bei den Fahrern, so hat das Unternehmen den Abfallwirtschaftsbetrieb informiert. Obwohl bei dem Entsorger schnell reagiert und Personal von anderen Betriebsstätten rekrutiert wurde, merkt es die Bürgerschaft. Den Ersatzfahrern fehlt häufig die Ortskunde, daher verzögern sich die Abfuhren. Zudem ist bei den aktuell herrschenden Minustemperaturen der Biomüll häufig in den Tonnen festgefroren, das verzögert die Abholtouren zusätzlich.

Hoher Krankenstand bremst Entsorgungsunternehmen aus

Das führt dazu, dass viele Abholtouren nicht in der regulären Arbeitszeit beendet werden können. Diese Touren werden am Folgetag als Erstes zu Ende gebracht, bevor die reguläre Abholtour startet. Somit kommt es mitunter zu Verzögerungen. „Das Abholunternehmen geht davon aus, dass die Abfuhr von kommender Woche an wieder regulär stattfinden kann“, sagt Michael Potthast, der Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsbetriebs.

Was genau läuft bei Alba schief? Eine Anfrage der Nürtinger/Wendlinger Zeitung bei dem Abfuhrunternehmen ergab folgende Antwort „Wie die Kollegen von Prezero haben auch wir derzeit witterungsbedingt mit einem hohen Krankenstand zu kämpfen. Die Ersatzfahrer kennen sich nicht so gut mit den Touren aus, die sie notgedrungen von den krankgeschriebenen Kollegen übernehmen müssen. So kommt es zu Verzögerungen bei der Abholung der Abfall-Container, die es nun aufzuholen gilt. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir rechtliche Fragen untereinander klären und nicht über die Presse“, schreibt Matthias Hochstätter, der Leiter der Unternehmenskommunikation aus dem Alba-Hauptsitz Berlin.

Die Tonnen stehen lassen und Meldung machen

Was bedeutet das für die Kunden? Die Abfuhr soll ab Montag, 15. Januar, wieder nach Plan funktionieren. Sollte der Behälter am Abfuhrtag nicht geleert werden, empfiehlt der Abfallwirtschaftsbetrieb, die volle Tonne noch bis spätestens Samstag, 13. Januar, stehenzulassen. Sollte die Tonne bis dahin nicht geleert werden, bittet der AWB darum, eine E-Mail an service-awb@lra-es.de zu senden, mit Informationen, ob es sich um eine Einzeltonne handelt oder ein Straßenzug betroffen ist.

Der AWB informiert über Verzögerung bei der Müllabfuhr auf seiner Internetseite www.awb-es.de sowie per Push-Nachrichten über die Abfall-App „awb-es“. Diese kann kostenlos in jedem App-Store heruntergeladen werden.

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