Licht der Hoffnung
Licht der Hoffnung ermöglicht Schulbesuch für Kinder in Ecuador
Licht der Hoffnung: Von einem Teil der Spendengelder des Vorjahres haben 70 Kinder in El Laurel in Ecuador profitiert
Wie in dieser Saison sind auch vor einem Jahr sechs soziale Projekte mit Bezug zum Raum Nürtingen durch die Zeitungs-Spendenaktion „Licht der Hoffnung“ unterstützt worden. Von den gespendeten Geldern profitiert haben unter anderem 40 Waisenkinder und weitere 30 Kinder aus mittellosen Familien in El Laurel im südamerikanischen Ecuador.
NÜRTINGEN. Seit rund 20 Jahren gibt es den Initiativkreis El Laurel innerhalb der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes in Nürtingen. Die Nürtingerin Erna Hammer und der ehemalige Stadtrat Erhard Baier zählen zu den Gründungsmitgliedern des Initiativkreises. Sie haben im Mai 2018 einen Antrag zur Aufnahme ihres Projektes in die Aktion „Licht der Hoffnung“ gestellt. Ihre Hoffnung war es, dass mit den eingehenden Spenden ein Jahr lang der Schulbesuch der 40 Kinder aus dem Waisenhaus Casa Keller in El Laurel finanziert werden kann, wobei sich die Kosten für das Schulgeld auf 44 US-Dollar pro Kind pro Monat und somit insgesamt für die zehn Schulmonate auf 17 600 US-Dollar belaufen. Da die vergangene Saison von „Licht der Hoffnung“ überaus erfolgreich abschloss, gingen sogar noch mehr Spendengelder für die sechs verschiedenen Projekte ein als erhofft. Somit konnten in Ecuador nicht nur für die 40 im Waisenhaus Casa Keller lebenden Kinder die Schulgelder für ein Jahr beglichen werden. Die Spende reichte darüber hinaus auch noch dafür aus, 30 Kinder aus mittellosen Familien mit einem geringeren monatlichen Zuschuss zu unterstützen. „Frau Rast war ganz happy“, erzählt Erna Hammer und ergänzt: „Wir sind unendlich dankbar für die Hilfe.“
Die Schweizerin Mirjam Rast lebt schon seit Beginn der 1990er-Jahre in Ecuador und hat nach dem Tod des in Stuttgart geborenen Pfarrers Lothar Zagst im Jahr 2016 die Betreuung der Einrichtungen vor Ort in El Laurel übernommen. Lothar Zagst hatte in den 1990er-Jahren in El Laurel Waisenhaus, Kindergarten und Schule aufgebaut und zudem Werkstätten für die Ausbildung verschiedener Berufszweige, eine Klinik mit Labor und Apotheke sowie eine Reismühle mit Lagerhalle eingerichtet. Die Schule wird von 240 Kindern aus der Region besucht, die sich anderthalb Fahrstunden nördlich der Großstadt Guayaquil befindet. Die Mitglieder des Nürtinger Initiativkreises der Katholischen Kirche sehen eine umfassende und gute Schulbildung als einzige Möglichkeit, den Kindern in Ecuador einen Start in eine Zukunft ohne Armut, Hunger und Arbeitslosigkeit zu ermöglichen.
Erna Hammer, die sich im Jahr 2013 selbst schon ein Bild vor Ort gemacht hat, macht sich gleichwohl ein wenig Sorgen um die Zukunft der Einrichtungen. „Die Medizinstation läuft zwar richtig gut. Aber auch da muss von Spenden gelebt werden, weil viele Patienten nicht die Behandlungskosten zahlen können.“ Finanzielle Rücklagen könnten da natürlich keine gebildet werden. „Auch die Schule bleibt immer ein Zuschussbetrieb, das Waisenhaus sowieso.“ Auch der Klimawandel bereite in Ecuador Probleme. „Die Regenzeit ist nicht mehr so verlässlich.“ Erst sei es zu trocken, dann folgt Starkregen, der den Pflanzen und dem Reis zusetzt.
Die Nürtingerin freut sich über die verschiedenen Initiativen des Vereins Ecuador-Hilfe Stuttgart sowie der Verwandten des verstorbenen Pfarrers Zagst im Großraum Ulm. Auch aus der Schweiz, der ursprünglichen Heimat von Mirjam Rast, würden immer wieder Spenden eingehen.
Eine Haupteinnahmequelle der Nürtinger Initiative sei das jährliche Maultaschenessen in Wolfschlugen, welches am Sonntag, 15. März, wieder ansteht. Zum Gottesdienst um 10.30 Uhr in der katholischen Teilkirchengemeinde St. Joseph in Wolfschlugen mit anschließendem Fastenessen sind alle willkommen. Angeboten werden Maultaschen (auch vegetarisch) mit Kartoffelsalat und Kuchen. Die Kollekte und alle Spenden kommen El Laurel zugute.