Nürtingen

Fasnet 2024: Narren stürmen Nürtinger Rathaus

Oberbürgermeister Johannes Fridrich wurde in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen. Bis Aschermittwoch haben nun die Narren die Kontrolle über den Verwaltungssitz.

Die Narren haben die Kontrolle über das Rathaus. Foto: Johannes Aigner
Die Lenningo Gugga gaben einige Stücke zum Besten Foto: Johannes Aigner
OB Fridrich wurde vor das Narrengericht gestellt. Foto: Johannes Aigner

NÜRTINGEN. Pünktlich um 17.33 Uhr übernahmen am Donnerstagnachmittag die Narren die Kontrolle in Nürtingen. Mit musikalischer Untermalung der Lenningo Gugga bliesen die Zünfte vor einem prall gefüllten Rathausplatz zum Sturm.

Seit 18.45 Uhr haben dann die Narren das Rathaus übernommen. Nach dem Fenstersturm der Hästräger machte es OB Fridrich den Eroberern aber nicht leicht. Den Schlüssel zum Verwaltungssitz versteckte er im Gebälk hoch oben in seinem Büro.

Doch es half nichts, die Narren zerrten ihn und die restliche Verwaltungsspitze vor das Narrengericht. Stadtbalkon, Geldverschwendung, Bahnstadt – die Ankläger ließen kaum einen Punkt in ihrer Anklage aus.

OB Fridrich verteidigte sich, Bürgermeisterin Annette Bürkner und den technischen Beigeordneten Johannes Martin (verkleidet als Die Drei Fragezeichen) mit einer enthusiastischen Büttenrede. Vor seiner Amtszeit sei Nürtingen im Dornröschenschlaf gewesen. Erst er selbst habe die Stadt wach geküsst.

Das Strafmaß linderte der Vortrag nicht. Nach erstaunlich kurzer Besprechung verurteilten die Narren den OB. Ausschlaggebend war wohl, dass Fridrich bei den ganzen Projekten vergessen hatte, die Nürtinger Fasnet als immaterielles Weltkulturerbe anzumelden. Er muss nun am Vorlesetag seine Lesekompetenz beweisen und in der Stadtbücherei Kindern vorlesen.

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