Landkreis Esslingen

Fasnet im Kreis Esslingen: Polizei gibt Tipps für ein unbeschwertes Erlebnis

Bei der Fasnet bestehen die gleichen Gefahren wie auf anderen Großveranstaltungen. Die Polizei rät zu gesundem Misstrauen. Foto: Kotarl/Adobe Stock

LANDKREIS ESSLINGEN. Der Höhepunkt der fünften Jahreszeit steht wieder bevor. Für viele Fasnetsbegeisterte sind die vielen Veranstaltungen rund um den Fasching ein Anlass, etwas tiefer als sonst in das eine oder andere Glas zu schauen. Aus Spaß kann aber schnell bitterer Ernst werden, besonders, wenn man einen Unfall verursacht oder alkoholisiert am Steuer seines Fahrzeugs von der Polizei erwischt wird. Aber auch dann, wenn man aufgrund von Trunkenheit für andere zu einem willkommenen Opfer für eine Straftat wird oder sich selbst zu einer solchen hinreißen lässt, die man nüchtern nie begehen würde.

Damit sich nicht für den einen oder anderen Narren schon vorzeitig ein persönlicher Aschermittwoch einstellt, gibt die Polizei folgende Tipps: Hände weg von Alkohol für alle, die noch fahren müssen – von illegalen Drogen sowieso. Bereits ab 0,3 Promille Alkohol im Blut können Verkehrsteilnehmende mit dem Gesetz in Konflikt kommen und ihren Führerschein verlieren.

Geld fürs Taxi ist gut investiert

Für Fahranfänger in der zweijährigen Probezeit und junge Fahrer unter 21 Jahren gilt ohne Wenn und Aber die Null-Promille-Grenze. Die Polizei rät allen stattdessen öffentliche Verkehrsmittel oder Taxen zu nutzen. „Das Geld ist gut investiert“, sagt Polizeipressesprecher Christian Wörner. Ein anderer Tipp sind Fahrgemeinschaften, bei denen vorher feststeht, wer nüchtern bleibt.

Niemand sollte sich zu alkoholisierten oder unter dem Einfluss anderer Drogen stehenden Fahrern ins Auto setzen. „Das kann lebensgefährlich sein“, weiß Wörner.

Kinder und Jugendliche möchten alles ausprobieren, können aber die Folgen oft nicht abschätzen. Deshalb nehmen die Jugendschutzbestimmungen auch die Erwachsenen in die Pflicht. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren haben ohne Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder -beauftragten auf Faschingsbällen nichts verloren. Für sie ist auch jeglicher Alkohol tabu. Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren dürfen zwar Sekt, Wein oder Bier trinken, der Ausschank sowie das Spendieren von Schnaps und anderen branntweinhaltigen Getränken – auch Mix-Getränken und Alkopops – sind aber nur an Volljährige erlaubt.

Vorsicht bei Getränken von Fremden

Insbesondere Frauen haben Angst, Opfer von K.O.-Tropfen zu werden, deren Symptome zunächst denen von übermäßigem Alkoholkonsum gleichen. Die üblicherweise als K.O.-Tropfen eingesetzten Substanzen sind im Blut nur fünf bis acht Stunden, im Urin maximal zwölf Stunden nachweisbar, daher ist sehr wichtig, bei einem begründeten Verdacht so schnell wie möglich Blut und Urin ärztlich untersuchen zu lassen. Die Polizei empfiehlt vorsorglich, bei Feiern Getränke nie unbeaufsichtigt zu lassen und insbesondere von unbekannten Spendern oder flüchtigen Bekanntschaften keine offenen Getränke anzunehmen.

Gibt es Erkenntnisse, dass gerade auf Fasnetsveranstaltungen häufiger Menschen mit K.O-Tropfen vergiftet werden? Der Polizei liegen keine Zahlen vor, so Wörner. „Eine solche Vergiftung wird häufig vermutet, aber selten festgestellt.“ Häufiger könnten die Symptome auf übermäßigen Alkoholkonsum zurückgeführt werden.

Übergriffe gebe es immer auf Großveranstaltungen, deshalb sei ein gesundes Misstrauen nicht verkehrt.

Polizei setzt Drohnen bei Großveranstaltungen ein

Wörner kündigt an, dass die Polizei wie schon in den vergangenen Jahren bei größeren Veranstaltungen und Umzügen erhöhte Präsenz zeigen und auch vermehrt kontrollieren wird. „Die Einsatzkräfte agieren aber nicht nur offen und durch ihre Warnwesten mit der Aufschrift Polizei gut erkennbar, sondern auch in Zivil. Zudem können im Bedarfsfall auch Drohnen zum Einsatz kommen.“

Nicht nur die Themen Alkohol oder Drogen stehen im Fokus der Polizei, auch mögliche sexuelle Übergriffe, die allgemeine Kriminalität und die abstrakte Terrorgefahr hat die Polizei im Visier. „Dabei stehen wir in intensivem Kontakt mit Kommunen und Veranstaltern und haben bei entsprechenden Veranstaltungen das Publikum im Blick. Wir können aber nicht überall sein. Unser Appell an die Bevölkerung ist daher: Sprechen Sie uns an, nwenn Ihnen irgendetwas oder irgendjemand verdächtig vorkommt oder wenn Ihnen jemand unangemessen zu nahe kommt – und sowieso, wenn es zu Straftaten kommt. Im Notfall 110 wählen!“, rät Wörner.

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