Licht der Hoffnung
Fast 3000 Euro mehr als vor einem Jahr
Licht der Hoffnung: Die Leser der Nürtinger/Wendlinger Zeitung haben 126 419 Euro für sechs soziale Projekte gespendet
Die 28. Saison der Aktion „Licht der Hoffnung“ ist abgeschlossen – und der Endstand kann sich mehr als sehen lassen. Das Spendenbarometer hat 126 419,05 Euro erreicht. Das ist das zweitbeste Ergebnis seit Beginn der Aktion und übertrifft das Vorjahresresultat um knapp 3000 Euro. Somit kann für alle sechs Projekte der gewünschte Betrag ausgeschüttet werden.
NÜRTINGEN. Die Leserinnen und Leser der Nürtinger und Wendlinger Zeitung haben in den vergangenen fünf Monaten noch fleißiger gespendet als vor Jahresfrist. Da waren für ebenfalls sechs Projekte am Ende 123 552 Euro zu verteilen gewesen. Es gab aber auch ein Jahr, in dem die Abschlussbilanz der Aktion noch besser ausgefallen ist: im Jahr 2008 waren es nämlich 127 775,59 Euro.
Bis zuletzt konnten die Leserinnen und Leser noch für die aktuelle Saison spenden. Und die letzten Spender per Überweisungsträger waren: Frickenhausen: Christa Eckstein und Dieter Schwenkedel. – Oberboihingen: Birgit Haase. – Ort leider unbekannt: Erhard und Ilse Baier, August Fischer, Urs Gümbel, Siegfried Matschiner. – Wendlingen: Maria Reimann. Die künftigen Zahlungseingänge auf den Spendenkonten werden bereits für die kommende 29. Saison der Weihnachtsaktion berücksichtigt.
Die Verantwortlichen von den sechs sozialen Projekten, die in dieser 28. Saison mit den Spendengeldern bedacht werden, hatten bei ihren Bewerbungen jeweils eine Summe genannt, die sie sich durch den Spendeneingang bei „Licht der Hoffnung“ als Unterstützung erhoffen. Und jetzt steht fest: Die Wunschbeträge aller Projektverantwortlichen können in diesem Jahr nicht nur erfüllt, sondern sogar noch übertroffen werden.
So wird die Nürtinger Jugendwerkstatt des Trägervereins Freies Kinderhaus den vor zwei Jahren stillgelegten Bühnenbauwagen, Baujahr 1963, renovieren und ab dem Jahr 2020 wieder als mobile Bühne zur Verfügung stellen können – auch für Straßenfeste, Konzerte und Veranstaltungen von Vereinen.
Die Diakonische Bezirksstelle Nürtingen hält eine Wohnung für Schwangere in Notlagen bereit. Die Räume haben einen großen Renovierungsbedarf. Zudem fehlt es an Ausstattung. Herd und Kühlschrank sind kaputt und eine Waschmaschine ist bisher noch gar nicht vorhanden. Die Wohnung soll mit Hilfe der Spendengelder von „Licht der Hoffnung“ eingerichtet werden.
Fünf Kulturabende haben in der Summe 1500 Zuschauer angelockt
Der Umbau des ehemaligen Oberensinger Gasthauses Krone zum Bürgerhaus mit vielen verschiedenen Nutzungen ist im Prinzip abgeschlossen. Einige Veranstaltungen sind an der Wendlinger Straße 1 schon über die Bühne gegangen. Es fehlt aber noch einiges von der Ausstattung, um das Haus noch vielfältiger nutzen zu können.
Der evangelische Kirchenbezirk Nürtingen plant den Ausbau des Gemeindezentrums Versöhnungskirche in der Braike zu einem interkulturellen Begegnungs- und Bildungszentrum mit Schwerpunkt Jugend. Die geplante jugendgerechte Gestaltung des Kirchenraums mit anderer Bestuhlung, Theke und Lichtanlage verursacht Kosten, die bisher noch nicht abgedeckt waren.
Der bei der katholischen Kirche in Nürtingen angesiedelte Initiativkreis El Laurel möchte möglichst vielen Waisenkindern in Ecuador den Schulbesuch ermöglichen. Die Bewohner des Ortes El Laurel werden von der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes schon seit fast 20 Jahren unterstützt. Einer der Schwerpunkte der derzeitigen Arbeit in Ecuador ist die Betreuung von Kindern, die im Waisenhaus Casa Keller leben sowie von Kindern aus mittellosen Familien aus der Umgebung, deren Schulgeld der Initiativkreis übernimmt.
Der von der Nürtingerin Helga Landsmann ins Leben gerufene, 70 Mitglieder starke Verein Ekuthuleni Projekte möchte für die Schreinerausbildung in Simbabwe ein Fahrzeug anschaffen. Seit 1991 wird von Württemberg aus in dem afrikanischen Land die Berufsausbildung von sozial benachteiligten Jugendlichen gefördert. Helga Landsmann hat vor Ort bereits über 120 Schreiner ausgebildet. Mit der Hilfe von „Licht der Hoffnung“ war bereits im Jahr 2000 ein gebrauchtes Fahrzeug in Simbabwe angeschafft worden für die Materialbeschaffung, die Auslieferung der produzierten Waren, den Verkauf der Produkte auf Märkten und Besuche bei den Familien der Internatsschüler. Das Fahrzeug hat zwischenzeitlich den Geist aufgegeben. Ein gebrauchter Pick-up ist in Simbabwe für 20 000 Euro zu haben.
Zur Aktion „Licht der Hoffnung“ zählen aber seit Anbeginn auch die hochkarätigen kulturellen Veranstaltungen. Fünf höchst unterhaltsame Abende, organisiert von einem Team des Zeitungsverlags um Marketingleiter Thomas Holzwarth, hat es zwischen November und Februar in Wendlingen, Beuren, Nürtingen, Unterensingen und Frickenhausen gegeben, die in der Summe 1500 Zuschauer angelockt haben. Auch im kommenden Winter wird es wieder ein „Festival der Hoffnung“ mit denselben fünf Veranstaltungsorten geben. Die Planungen für die Konzerte sind schon jetzt weit fortgeschritten. Und auch für die 29. Saison können sich bis Anfang Juni wieder Organisatoren mit sozialen Projekten um eine Unterstützung durch die Spendenaktion bewerben.