Frickenhausen
Irene Hauff aus Frickenhausen und ihr Audi Coupé: der rote Flitzer wird nie verkauft
Alte Schätze Die langjährige Gemeinderätin Irene Hauff pflegt ihren Audi liebevoll. Ihr sei regelrecht die Luft weggeblieben, als sie das knallrote Gefährt zum ersten Mal „live“ gesehen habe.
FRICKENHAUSEN. „Das wird unser Auto!“ sagte Irene Hauff begeistert zu ihrem Mann Roland, als sie 1989 das Audi Coupé in einer Zeitschrift sah. Sie besitzt das schicke rote Auto bis heute, pflegt es liebevoll und würde es auch niemals verkaufen. Das hat die langjährige Gemeinderätin ihrem Mann versprochen, der vor zehn Jahren verstarb.
Das Coupé mit nur 66 000 Kilometern auf dem Tacho steht geschützt in der Garage in Frickenhausen und wird ab und zu mit viel Spaß vom Sohn gefahren. Zum täglichen Gebrauch hat Irene Hauff noch ihren Golf, ebenfalls schon 23 Jahre alt. „Ich hatte noch nie einen Unfall!“ sagt sie stolz. Allerdings fahre sie gerne mal etwas schneller und habe schon so manchen Strafzettel kassiert. „Meine Patentochter hat mir gesagt, ich müsse mich vorsehen, damit man mir nicht irgendwann den Führerschein abnimmt in meinem Alter“, gelobt Irene Hauff Besserung.
Ihr Vater, Ernst Graf, arbeitete übrigens bei der Nürtinger Zeitung als Buchbinder. „In den Ferien war ich dort, um mir ein bisschen Geld zu verdienen, und habe Prospekte gefaltet. Einmal habe ich sogar das Ehepaar Senner gesehen. Das war ein Erlebnis! Man hatte großen Respekt vor ihnen.“
Eigentlich hatte ihr Mann einen Porsche haben wollen
1989 lag Roland Hauff gerade im Krankenhaus. Seine Frau Irene brachte ihm Fotos und Beschreibung des Audi Coupés mit. Als generell Autobegeisterte, die schon 1959 den Führerschein gemacht hatte, war Irene Hauff so überzeugend, dass ihr Mann dem Kauf sofort zustimmte, ohne das Auto im Original gesehen zu haben. „Mit einem Mitarbeiter des Autohauses Ramsperger sind wir dann nach Ingolstadt gefahren und haben unseren Wagen abgeholt.“ Ihr sei regelrecht die Luft weggeblieben, als sie den schicken, knallroten Audi das erste Mal „live“ sah.
Dabei habe ihr Mann eigentlich einen Porsche haben wollen. „Aber als ich ihn Probe gefahren habe, bin ich mit meinem engen geschlitzten Rock an der Handbremse hängengeblieben, die links neben dem Fahrersitz montiert ist. Es machte ratsch und das war´s für mich“, erzählt Irene Hauff lachend. Der Porsche fiel durch. Zu ihrem Mann habe sie gesagt: „Du kosch macha was de willsch, aber dees wird et mei Audo!“
Der Audi aber gefiel auf Anhieb. Das Ehepaar ging ehrfurchtsvoll um den Wagen herum und bewunderte das Design, den glänzenden roten Lack, den Heckspoiler, Leder und Holz an Armaturenbrett und Schaltung, die Dachluke, die 136 PS. „Wir fuhren quietschvergnügt zurück nach Frickenhausen.“ Ein bisschen habe man sich auch gefreut, dass in der gesamten Umgebung niemand anderer einen solchen Wagen besaß. Gerne sei man damit auch in den Urlaub ins Allgäu gefahren. Deshalb sei es auch keine Frage, so Irene Hauff, den Wunsch ihres Ehemanns zu erfüllen: „Gell, Du verkaufsch mei Audo net!“
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