Neckartailfingen
Sennerpokal startet beim TSV Neckartailfingen nach dreijähriger Durststrecke
Erstmals seit 2019 steigt am Sonntag wieder der Sennerpokal, das Traditions-Fußball-Turnier unserer Zeitung.
Drei Jahre sind eine lange Zeit. Als Rekordsieger und Gastgeber FC Frickenhausen nach einer Regenschlacht am 28. Juli 2019 durch einen 2:0-Erfolg über die SPV 05 Nürtingen zum 18. Mal den Sennerpokalsieg holte, da konnte noch niemand ahnen, dass es bis 2022 die vorerst letzte Ausgabe des Traditionsturniers unserer Zeitung sein würde. Corona kam – und Corona wirbelte auch den Alltag der hiesigen Fußballwelt mächtig durcheinander. In der hat der Sennerpokal seit Jahrzehnten einen festen Platz, ihm fiebern die Kicker Jahr für Jahr entgegen.
Die Spvgg Germania Schlaitdorf wäre 2020 erstmals als Ausrichter dran gewesen, ein Jahr später mal wieder der TSV Wendlingen. Beide Male klappte es nicht und auch der entworfene Notfallplan, die 61. Auflage vor einem Jahr auf verschiedenen Sportplätzen der Region auszutragen, verschwand nach reiflicher Überlegung und langer Beratung schließlich wieder in der Schublade. Umso größer erscheint trotz derzeit leider wieder steigender Corona-Fallzahlen nun die Vorfreude aufs Turnier, für dessen Ausrichtung sich im Spätsommer 2021 der TSV Neckartailfingen bereit erklärte. Die „Zackenbarsche“ hatten dabei einen ziemlich großen Trumpf im Ärmel.
Der Verein konnte von seinem bewährten Fundus des Sennerpokals 2014 zehren, den er damals makellos über die Bühne brachte. Daher schaffte es das eingespielte Team um die Vorsitzende Nadine Illi, ihren Stellvertreter Alberto Guillén und Ausschussmitglied Mathias Ulm auch, das Ganze diesmal in rekordverdächtigen zehn Monaten auf die Beine zu stellen. „Die Routine ist da“, erzählte Guillén gestern Mittag bei der Platzbegehung. Was allerdings noch fehlte, waren die Container für die Presse sowie die Turnierleitung. Die sollten am Dienstag geliefert werden, doch aufgrund von Lieferengpässen ist die Anlieferung erst für heute geplant. Für die TSVler allerdings kein Grund, in Panik zu geraten. Sie sind ja schließlich Sennerpokal-erprobt.
Dazu gehören natürlich auch zwei einwandfreie Rasenfelder für das Turnier, das am Sonntag ab 14 Uhr mit dem Eröffnungsspiel beginnt. „Ich habe selten Plätze gesehen, die so gut daliegen“, geriet Guillén ins Schwärmen. „Die sind wie Teppiche“, führte er weiter aus. Die Kicker der Region werden es gerne hören. „Wir sind im Soll“, versicherte Nadine Illi, die von einem Thema, das im Vorfeld für etwas Kopfzerbrechen gesorgt hatte, Positives zu berichten hatte. Die Sponsorenakquise sei sehr gut gelaufen. „Sogar noch besser als 2014“, verriet die Vereinsvorsitzende.
Auch die Arbeitsschichten, immerhin an die 1250, seien so gut wie voll. Im Aileswasen wird heuer zudem bargeldloses Bezahlen per EC-Karte angeboten. Für die Gäste stehen 500 Parkplätze zur Verfügung, verteilt aufs Aileswasengelände und das der angrenzenden Sporthalle. An den Wochenenden könnte es allerdings wegen der vielen Badebesucher „spannend“ werden, prophezeit Mathias Ulm. Die Neckartailfinger sollten deshalb zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen. Für Letzteres gibt es am Eingang ausreichend Stellplätze.
Der Turnierstart steht bevor, die Beteiligten können ihn kaum erwarten. „Jetzt wird es Zeit, dass es losgeht“, sagte Ulm bezeichnenderweise. Es war ein Satz, der auch bei den vorherigen Platzbegehungen jedes Jahr immer wieder fiel. Anno 2022, nach ungewöhnlich langer Sennerpokal-Durstrecke, hatte er aber eine noch weitaus bedeutsamere Aussagekraft.
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