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Vermüllte Straßen und Plätze nach Silvesterfeuerwerk auch in Nürtingen und Wendlingen

Am Montag hatten die Bauhöfe wieder alle Hände voll zu tun, die Überreste der Silvesterfeiern zu beseitigen.

So wie hier an der Kreuzung beim Nürtinger Amtsgericht sah es nach der Silvesternacht vielerorts aus. Foto: Just

NÜRTINGEN/WENDLINGEN. Die Nacht war mild, und nach der in den vergangenen Jahren verordneten Zwangspause ließen es die Menschen im Großraum Nürtingen zum Jahreswechsel mächtig krachen. So viel wie schon lange nicht mehr wurde in der Nacht auf Sonntag geschossen, so war bei vielen der Eindruck.

Doch so farbenfroh das Spektakel auch war: An vielen öffentlichen Plätzen sah es am Sonntag aus wie auf einer Müllhalde. Und nicht nur mit Überresten von Böllern und Raketen, wie Michael Haußmann, der Leiter des Nürtinger Bauhofs, berichtet: Ganze Bierkisten und kartonweise leere Sektflaschen ließen die Leute zurück.

In Nürtingen waren vor allem die Aussichtsplätze wie auf dem Ersberg, im Roßdorf, auf dem Säer oder auf den Zizishäuser, Neckarhäuser und Oberensinger Höhen beliebte Treffpunkte, aber auch auf der Neckarbrücke und an vielen Hauptstraßen und Kreuzungen wurde geböllert und gefeiert – mit den entsprechenden negativen Folgen. Viele Geh- und Radwege waren auch von Scherben voll.

Am Montagmorgen haben in Nürtingen rund 30 Bauhof-Mitarbeiter begonnen, die Hinterlassenschaften von Silvester zu beseitigen. Das sind alle, die über die Feiertage Dienst haben, berichtet Haußmann. An diesem Tag komme man zu nichts anderem. Auch zwei Kehrmaschinen, eine für die Gehwege, eine für die Straßen, waren im Dauereinsatz. Der Bauhofleiter rechnet damit, dass man bis Dienstagmittag zum Aufräumen brauchen werde: „An einem Tag werden wir es nicht schaffen.“

Die Müllmenge aus der Silvesternacht schätzt Haußmann für Nürtingen auf 15 bis 20 Kubikmeter. Zugenommen haben vor allem die großen Behälter der Systemfeuerwerke, berichtet der Bauhofleiter von ersten Rückmeldungen seiner Kollegen am Montag: „Diese Feuerwerksbatterien sind enorm viel mehr geworden.“ Der kleinere Müll wie die Überreste von Raketen zum Beispiel habe hingegen abgenommen.

Ihn ärgert freilich das Verhalten der Leute, einfach davonzulaufen, ohne sich um den Dreck zu kümmern. Diesen wegzuräumen sei nicht Aufgabe der Stadt, jeder sollte selbst aufräumen, sagt er. Aus diesem Grund sei man auch nicht bereits am Sonntag tätig geworden: Für diesen bewusst verursachten Müll werde er von seinen Leuten keinen zusätzlichen Sonntagsdienst abverlangen, stellt Haußmann klar: „Das kann nicht sein.“

„Uns wäre ja schon geholfen, wenn die Leute ihr Zeug wenigstens an einem der städtischen Mülleimer zusammentragen“, so Haußmann. Er kann indes auch von Erfreulichem berichten: Am Galgenberg, einem der beliebten Treffpunkte in Nürtingen, haben die Bauhof-Mitarbeiter festgestellt, dass dort entweder noch in der Nacht oder am nächsten Tag aufgeräumt worden war.

In Wendlingen waren der Marktplatz, aber auch die Kapellenstraße , der Kreisverkehr Richtung Freibad und alles was dort Richtung Feldwege ging, zugemüllt. „Wir sind heute unterwegs gewesen, um die Hauptverkehrswege vom Müll zu befreien“, sagte Samuel Herzog, stellvertretender Leiter des Wendlinger Bauhofs. Dass es eigentlich verboten ist, die Silvester-Hinterlassenschaften einfach an Ort und Stelle zu lassen, scheint auch in der Lauterstadt niemanden zu interessieren. Richtig rücksichtslos findet es Herzog, wenn die Papp-umhüllungen der sogenannten Batterieknaller mitten auf der Straße liegen und Autos deswegen ausweichen müssen. Oder Radfahrer gezwungen werden, deswegen den Radweg zu verlassen. Samuel Herzog macht sich mit seinen Mitarbeitern am Dienstag noch mal auf den Weg, um auch die Nebenstraßen vom Silvester-Müll zu reinigen.

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