Region

Wilhelma Stuttgart freut sich über ein Schneeleoparden-Baby

Unerwarteter Raubkatzen-Nachwuchs ist wichtig für die Arterhaltung.

Die kleine, noch namenlose Schneeleopardin blickt neugierig aus ihrer Höhle. Ab sofort kann sie ihre Außenanlage in der Wilhelma erkunden. Foto: Wilhelma Stuttgart

STUTTGART. Neugierig erobert die kleine Schneeleopardin ihr neues Revier in der Stuttgarter Wilhelma. Die Geburt bei den von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als gefährdet eingestuften Raubkatzen kam überraschend. Bereits am 10. Juli erblickte das noch namenlose Schneeleoparden-Mädchen das Licht der Welt. Jetzt ist es auch für die Wilhelma-Besucher zu sehen.

Mutter der Kleinen ist die Katze Kailash. Zu Beginn blieben Kailash und ihr Jungtier zunächst hinter den Kulissen. Auch in der Natur sind Neugeborene anfangs unselbstständig und bleiben versteckt in einer Höhle, bis sie alt genug sind, erste Erkundungstouren zu unternehmen. Nach gut zwei Monaten ist der kleine Irbis, wie Schneeleoparden auch genannt werden, bereit, auch die Außenanlagen zu erobern. Kater Ladagh, der Vater, wird vorerst Zaungast bleiben.

Spätes Mutterglück für Kailash

„Die Geburt war eine richtige Überraschung“, sagt Ulrike Rademacher, Kuratorin der Schneeleoparden. „Kailash ist mit 13 Jahre bereits in einem fortgeschrittenen Alter und wir haben nicht mehr mit einer Schwangerschaft gerechnet.“ Das kleine Weibchen spielt bei der Arterhaltung eine wichtige Rolle. Kailash, die Mutter des kleinen Irbisses, ist ein Nachkomme der Katze Dshamilja, welche von Wilderern so schwer verletzt wurde, dass sie nicht mehr in der Natur selbstständig überleben konnte. Sie kam in die Obhut von Menschen und lebte bis zu ihrem Tod im Zoo Zürich. Dshamilja sorgte für eine genetische Auffrischung der

Schneeleopardenpopulation in den zoologischen Gärten. Aus diesem Grunde ist auch das nun geborene Jungtier für die Erhaltung der Irbisse von großer Bedeutung. Der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart hält und züchtet bereits seit über 30 Jahren Schneeleoparden. 2018 hat die Wilhelma mit Zuschüssen des Fördervereins eine neue 730 Quadratmeter große Gebirgslandschaft für die Tiere gebaut. Mit dem Naturschutzverbund Deutschland (Nabu) engagiert sich die Wilhelma für den Schutz des Lebensraums von Schneeleoparden. Zusätzlich wurden unterschiedliche Projekte seit 2019 mit insgesamt rund 67.000 Euro Spenden unterstützt. Hierzu zählt die Absicherung der Arbeit der Anti-Wilderer-Einheit „Gruppa Bars“ sowie die Ausrüstung neuer Anti-Wilderer-Vereine in Kirgistan. Zudem wird der Bau von schneeleopardensicheren Ställen finanziert, damit die Schneeleoparden kein Vieh reißen können.

Zur Startseite