Leserbriefe

Bürgerfreundliches Jobcenter

Rose Schmid-Püschel, NT-Oberensingen.

Seit circa einem Monat kann man beim Jobcenter Nürtingen nur noch mit Termin vorsprechen. Okay – das ist zu akzeptieren. Wenn ich aber erfahre, dass dieser Termin ausschließlich online vereinbart werden kann, ist meine Toleranzgrenze überschritten. Mein Erlebnis dazu: am Montag um 8 Uhr stehe ich als Ehrenamtliche mit einem Bürgergeldempfänger vor dem Jobcenter in Nürtingen mit der Absicht, Unklarheiten aus seinem Leistungsbescheid vor Ort zu besprechen. Wir stellen uns auf eine längere Wartezeit ein (Erfahrungen aus der Vergangenheit). Von dem sehr freundlichen Security-Mitarbeiter werden wir darauf hingewiesen, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, sich vor Ort einbuchen zu lassen und nur Personen, die den Code der Onlinebuchung vorweisen können, eingelassen werden. Er zeigt uns das Hinweisschild an der Tür, auf dem erklärt wird, wie die Terminvergabe erfolgt: ausschließlich online. Es wird also erwartet, dass jeder Bürgergeldempfänger diese Möglichkeit hat und dies auch bewerkstelligen kann. Wie machen es die Menschen, die dazu nicht in der Lage sind? Ist das dann Aufgabe der ohnehin überlasteten Mitarbeiter des Sozialdienstes oder des Integrationsbüros? Um der viel gepriesenen Bürgernähe und Vereinfachung der Formalitäten ein Stück näher zu kommen, empfehle ich dem Jobcenter dringend darüber nachzudenken, ob nicht ein zusätzliches niederschwelliges Angebot der Terminvergabe vor Ort im Jobcenter möglich ist.

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