Leserbriefe

Enttäuschung bei Unterensinger Grundschülern

Lutz Schmitz, Unterensingen. Zum Artikel „Der Wintergarten als Möglichkeit“ vom 10. Oktober.

Ursprünglich war geplant, die Grundschule in Unterensingen in zwei Bauabschnitten elektrisch und digital auf den neuesten Stand zu bringen. In der Sitzung vom 25. Juli 2023 stellt Architekt Martin Brost dem Gemeinderat die Pläne für den zweiten Bauabschnitt vor. Zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 sollte alles fertig sein. Doch es kam ganz anders. Plötzlich sollten im HS-Gebäude ein Bistro und ein Wintergarten entstehen. Die vom Architekten kurz vor Weihnachten vorgestellten Pläne riefen vor allem bei Bürgermeister Friz Freude und Entzücken hervor. Die umfangreichen Umbauten sollten nicht einmal eine Million Euro kosten. In der Sitzung im Januar 2024 beschloss der Gemeinderat, das Baugesuch beim Landratsamt einzureichen. Einwände gegen die Pläne, aber auch gute Alternativvorschläge von mir und einigen Gemeinderäten, wurden nicht beachtet und auch nicht im Gemeinderat besprochen. In der ersten Sitzung nach der Wahl im Juli 2024 beschloss der Gemeinderat die große Lösung: Bistro und Wintergarten werden gebaut. So weit, aber nicht so gut. Ohne sich an die Bindungsfrist von Beschlüssen von sechs Monaten zu halten, änderte der Gemeinderat in der Sitzung vom 7. Oktober diesen Beschluss. Der Wintergarten wird nicht gebaut. Die Begründung: So viele Essenspläne werden doch nicht gebraucht. Eine späte und kostenintensive Erkenntnis, denn die Schülerzahlen waren von Anfang an bekannt.

Der Wahnsinn aber ist, dass der Gemeinderat trotzdem beschloss, die Bodenplatte für den Wintergarten schon jetzt zu bauen. Die Stimme von Bürgermeister Friz gab den Ausschlag für den Bau der Bodenplatte. Kostenpunkt: 50.000 Euro. Die 50 Schüler, die zur Zeit ihr Mittagessen in der Schule einnehmen, essen vorübergehend im Udeon. Dort ist alles vorhanden und die Kinder essen in ungestörter, angenehmer Atmosphäre. Warum eine Vorzeigeschule kostenintensiv umgebaut wird, anstatt vorhandene, gut geeignete Räume für die Kinder zu nutzen, ist die Frage, die sich Friz und die Gemeinderäte jeden Tag stellen sollten.

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