Ulrich Koring, Heilbronn. Zum Artikel „Wenn der Kirchraum zum Spielplatz wird“ vom 26. Oktober.
Von 1982 bis 2002 war ich als Pfarrer an der Lutherkirche tätig und habe die jetzige Raumgestalt mitzuverantworten. Der Beitrag ist lesenswert. Darum meine Reaktion:
Eine grandiose Idee – alltagstauglich, bodenständig, karitativ. Die Lutherkirchengemeinde folgt damit einem guten Beispiel anderer Gemeindehäuser. So lernen Kinder und Eltern das Kirchengebäude von innen und gesättigt mit eigener Erfahrung kennen und werden auf eine solide Weise damit vertraut. Wenn Kinder in der Kirche spielen, steigt mit der pädagogischen Herausforderung auch der Vermittlungseffekt: erlebbar zu machen, wozu eine Kirche da ist. Als Grenzen vor Kindern gezogen wurden, sagte Jesus: „Lasst die Kinder zu mir kommen. Ihnen steht das Himmelreich offen.“ Freilich hatte Jesus mehr als Schaumstoff-Bauklötze und Krabbel-Tunnel im Sinn gehabt: Er meinte offene Arme, weitgespannte Herzen, vor Liebe überfließende Menschen, die Gottes Güte erlebbar machen. Als vor vielen Jahren meine zweijährige Tochter im Weihnachtsgottesdienst in der Krippenlandschaft saß und selbstvergessen mit den Figuren spielte, wurden manche unruhig, weil sie um die heilige Ordnung fürchteten. Doch ein altbewährtes Gemeindeglied sagte: „Lasst sie – es ist auch ihr Gottesdienst“.
Also: Vor Taufbecken und Altar spielen, singen, zuhören, vielleicht eine Adventsspirale legen und begehen – das geht unter die Haut, das weckt ein Gespür dafür, dass Gott die ganze Woche an unserer Seite geht, sodass wir am Sonntag für Geborgenheit und Trost und Ermutigung zu danken haben.
Kinder, die vor Gott und darum auch in der Kirche Kinder sein dürfen, tragen einen wertvollen Samen in die Welt: die Genügsamkeit und das Vertrauen. Nichts Besseres kann uns ‚Alten‘ geschehen, als von unseren Anstrengungen gelöst, von Pessimismus gleichwie von Erfolgssucht und Geltungsbedürfnis befreit zu werden und wie Kinder uns des Lebens zu freuen.
Leserbriefe | 17.04.2025 - 05:00
Des Ganze hot doch a Gschmäckle!
Dieter Quast, Walddorfhäslach. Zum Artikel „Politik, Spaß und Brezeln beim Festumzug“ vom 14. April.
Wie jedes Jahr am Palmsonntag finden sich in Altenriet Tausende Besucher zum traditionellen Festzug ein. Mit viel Spaß und Gaudi erfreuen sie sich an ...
Leserbriefe | 17.04.2025 - 05:00
Die SPD hat mehr Stimmen verdient
Helmut Hartmann, Nürtingen. Zum Artikel „Was Schwarz-Rot bei der Rente plant – und warum“ vom 11. April.
In der Nürtinger Zeitung vom 11. April auf Seite 4 beschreibt der „noch“ Arbeits- und Sozialminister die unterschiedlichen Vorstellungen in Bezug ...