Leserbriefe

Mehr Mut zum Wir und Miteinander

Bianca Weber-Lewerenz.

Ob in der Familie, in der Schule oder im Kindergarten, am Arbeitsplatz, im öffentlichen Miteinander oder in der Politik: mehr Mut zum Wir und zum Miteinander tut Not. Jede/r kennt die Situation: Rücksichtnahme, Empathie für das Gegenüber, das Bedürfnis des Zuhörens und ohne viel überlegen einfach mal ins Tun und Handeln zu kommen. Zeitlich und beruflich ist jede/r eingespannt. Das berufliche Aufgabenpensum, sich in der Familie einbringen, Gesellschaft mitgestalten, ehrenamtlich aktiv sein, täglich Medien mitverfolgen, Krisen egal wo man hinschaut, es sind genau diese Felder, die uns fordern, uns zur Aufklärung und Verarbeitung drängen. Gleichzeitig zur Meinungsbildung, zum kritischen Hinterfragen auffordern, um wohldurchdachte Entscheidungen zu treffen. Insbesondere, um als Bürger/in konkret Lebens- und Arbeitsumgebung mitzugestalten. Dabei sind die Erfahrungen der Älteren unter uns, gegenseitige Wertschätzung, Pflege unserer Demokratie und Werte, Meinungen zulassen, dem Gegenüber zuhören, Werte vertreten, Respekt und Toleranz ein so unsagbar wichtiges Fundament für die Gemeinschaft.

Kinder orientieren sich an den Erwachsenen: Jetzt, hier und morgen, sie fragen, warum sind Dinge so, wer sorgt für Frieden, warum ist Krieg? Kinder sind neugierig und wissbegierig. Sie wollen und brauchen Antworten zur eigenen Orientierung. Umso wichtiger ist es, dass wir Erwachsenen Dinge erklären, nicht mit Halbwissen nachreden, sondern Dinge im globalen Kontext einordnen und Möglichkeiten anbieten. Und dabei gilt es, Menschen nicht auszuklammern, alleine zu lassen, sondern mitzunehmen, sich mit Fremdem zu beschäftigen und sich offen zu begegnen. Die allgemeine öffentliche Debatte über genau diesen Mangel und sich daraus ergebenden Folgen in unserer Gesellschaft und für jede/n Einzelne/n haben signifikant zugenommen. Mein Appell gilt deshalb: Seien Sie Vorbild in unserer Gesellschaft! Es ist unsere tägliche Pflicht, sich an der Basis für Demokratie einzusetzen und Vielfalt – das ist unsere Chance – zu leben. Respektvoll und tolerant!

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