Leserbriefe

Nakba Ausstellung –den Schmerz des anderen begreifen?

Ragini Wahl, Nürtingen. Zum Artikel „Umstrittene Ausstellung im Welthaus eröffnet“ vom 22. Oktober.

Wie gut täte es uns, wenn fruchtbare Diskurse Neues wachsen ließen – im Sinne von Versöhnendem, für Israelis, für Palästinenser. Doch bislang ist der Diskurs um die Nakba Ausstellung zu sehr vereinnahmt von der Gedankenwelt ultra-linker Gruppierungen wie zum Beispiel dem Palästinakomitee Stuttgart, mit dem auch die Verantwortliche der Nakba Ausstellung eng verbunden ist. Daraus erkläre ich mir auch die Unerbittlichkeit, die Nakba-Ausstellung nicht überarbeiten zu wollen. Nichts anderes wollte zum Beispiel 2023 auch das evangelische Kirchentagspräsidium in Nürnberg von der Verantwortlichen.

Die PLO, seinerzeit mit Jassir Arafat, führte 2004 die Nakba als einen Gedenk- und Protesttag ein, tief verwurzelt in ihrem ideologischen Gedankengut.

Seither hat die PLO viel Zeit gehabt, eine Koexistenz mit der israelischen Gesellschaft auszuhandeln. Doch dieses Ziel wurde von ihr immer wieder blockiert – bis heute. Gleiches kann für die PFLP oder die Hamas gesagt werden, für den Islamischen Jihad oder die iranische Regierung mit ihrer Hizbullah. Alle diese politischen Akteure haben an dieser Blockade ihren tragischen Anteil, auch der rechte Teil der israelischen Regierung. Deshalb brauchen wir heute mehr denn je besonnene Diplomaten und Politiker und Politikerinnen, die für eine politische Koexistenz beider Seiten alles in ihrer Macht Mögliche auch tun.

Auf gar keinen Fall dürfen diese Diskurse weiterhin zulasten der hiesigen Jüdinnen und Juden gehen, zum Beispiel mit sich wiederholenden Parolen wie „from the

river to the sea“. Wer rechte Siedler mit ihrer willkürlichen Politik einhegen will, muss ihnen die Angst entkräften können, Palästinenser wollten das ganze Land für sich.

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