Eugen Schnell, Nürtingen. Zum Leitartikel „Gefährlich: der Talk von Musk und Weidel“ vom 11. Januar.
Am 11. Januar hat Tobias Peter ein Statement zum Thema Lüge abgegeben. Er schrieb: „Zum Lügen gehören immer zwei: einer, der lügt, und einer, der es glaubt.“ Was ist aber, wenn jemand nur die halbe Wahrheit erzählt? So geschehen im Interview von ZDF Heute mit Beatrix von Storch, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der AfD. Der ZDF-Moderator fragte erst Frau von Storch, ob sie sich darüber freue, dass Musk kräftig für die AfD trommelt. Nach der bejahenden Antwort, dass sich jetzt jeder ein Bild von der AfD und von Alice Weidel machen könne, meinte er: „Und vielleicht auch von Elon Musk, der ja im Wahlkampf zu Gewalt aufgerufen hat?“ Und er zeigte folgenden Post von Elon Musk: „And no one is even trying to assassinate Biden/Kamala.“ Er übersetzte es folgendermaßen: „Und es versucht nicht einmal jemand Biden/Kamala zu töten.“ Mit der Frage an Frau Storch „Warum sagen Sie nicht, ,Mit einem Typen, der im Wahlkampf zur Gewalt aufruft, möchten wir nichts zu tun haben‘?“, war er dabei, eine Schlinge um ihren Hals zu ziehen. Jedoch: Bei einer Recherche war bei X noch folgender Satz zu entdecken: „Why they want to kill Trump?“ Auf Deutsch: „Warum wollen sie Trump töten?“ Mit dieser Frage im Voraus war der Moderator entlarvt. Denn eine korrekte Übersetzung lautet: „Und niemand versucht ein Attentat auf Biden/Kamala.“
Trump war als Feindbild, als Antidemokrat, in vielen Medien aufgebaut worden. Mit Musks Post ohne weggelassenen Satz ist der Attentatsversuch und die Hetze seiner politischen Gegner im Zusammenhang zu sehen. Dieser Moderator hat nicht gelogen, er zitierte korrekt. Aber indem er den zitierten Originalsatz aus dem Zusammenhang reißt, manipuliert er mit fragwürdiger Übersetzung die inhaltliche Bedeutung. Was er will, ist klar: Musk als Unterstützer der AfD diffamieren, was dann auch auf die AfD zurückfällt. Man nennt das „framen“. Ob es eine Lüge ist, wenn Herr Peter schreibt, dass wichtige Wirtschaftsvertreter „wissen, wie gefährlich Erfolge der in Teilen rechtsextremen AfD für die Exportnation Deutschland sind“ kann ich nicht beweisen. Aber auch ohne die AfD ging es immer mehr abwärts mit uns als Exportnation.
Leserbriefe | 15.01.2025 - 05:00
Laut zur Wehr setzen
Ulrike Schneider, Nürtingen. Zum Leserbrief „Ein mieser Kompromiss, der keiner ist“ vom 11. Januar.
Richtig. Ein mieser Kompromiss, der keiner ist! Mit diesem miesen Kompromiss versucht man nicht nur ein Völkchen auf den Höhen oberhalb Nürtingens ...
Leserbriefe | 15.01.2025 - 05:00
Demokratie ist noch vorhanden
Hans-Dieter Doll, Aichtal-Grötzingen.
Nie war es so einfach zu wählen, wie dieses mal. Lässt man mal den medialen Alarmismus bezüglich einer möglichen Demokratiegefährdung weg, dann stehen wir vor der Wahl zweier unterschiedlicher politischer ...