Nürtingen

Netflix-Serie „The Gentlemen“: Von schießenden Hühnern und Hitlers rechtem Hoden

Netz G‘schwätz: Das Drogengeschäft ist ein Tummelplatz skurriler Bosse. Die Netflix-Serie „The Gentlemen“ bietet bis in die Nebenfiguren schillernde Charakter und eine Handlung, die einfach Spaß macht.

Nürtinger Zeitung 222 61
Veröffentlicht: Netz G‘schwätz: Das Drogengeschäft ist ein Tummelplatz skurriler Bosse. Die Netflix-Serie „The Gentlemen“ bietet bis in die Nebenfiguren schillernde Charakter und eine Handlung, die einfach Spaß macht.

Gestatten, der neue Herzog von Halstead (Theo James), der durchaus auch vor kriminellen Aktionen nicht zurückschreckt. Gefällt ihm das sogar? Foto: Christoper Rafael Netflix 1200 800
Gestatten, der neue Herzog von Halstead (Theo James), der durchaus auch vor kriminellen Aktionen nicht zurückschreckt. Gefällt ihm das sogar? Foto: Christoper Rafael Netflix

NÜRTINGEN. Warum sollte man die Netflix-Serie „The Gentlemen“ schauen? Ganz einfach, weil Kaya Scodelario ihre Rolle als Susie Glass einfach grandios interpretiert. Die stets gut gekleidete Gangsterchefin leitet das Marihuana-Unternehmen ihres im Knast sitzenden Vaters Bobby Glass (Ray Winstone).

Unaufgeregt, kühl und immer auf den Vorteil des Unternehmens bedacht, lässt sie die Männer alt aussehen. Doch zum Schluss erhält auch diese Fassade ein paar Risse, aber mehr sei hier nicht erzählt. Aber so viel sei verraten: Eine Liebesgeschichte sucht man in der teilweise sehr schrägen Krimireihe von Guy Ritchie vergeblich und das hätte auch wirklich nicht gepasst. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Kinofilm Ritchies aus dem Jahr 2019.

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Susie Glass‘ Kompagnon ist der UN-Soldat Edward Horniman (Theo James). Dieser wird plötzlich unverhofft nach dem Tod seines Vaters zum Herzog von Halstead. Tja, und im Keller des Adelsitzes befindet sich eben einer der Marihuana-Plantagen des Glass-Imperiums. Der Earl will dieses Engagement eigentlich beenden, vorher muss er noch mehr Gewinn herausholen. Und dann gibt es da noch einige andere Drogenbosse, darunter eine Macheten-Frau, mit denen allesamt nicht zu spaßen ist. Es fließt jede Menge Blut und der Earl muss selbst Hand anlegen. Sagen wir mal so: Schlaflose Nächte hat er deswegen nicht. Ein besonderer Höhepunkt ist die vierte Folge: Nicht nur, weil dort Adolf Hitlers rechter Hoden eine Rolle spielt. Auch die weiteren Figuren sind bestens besetzt. Beispielsweise der oft zugekiffte Marihuana-Züchter Jimmy Chang (Michael Vu), der strenggläubige Drogenboss John Dixon (Pearce Quigley), der tierliebe Jagdaufseher Geoff Seacombe (Vinnie Jones, Fußballfreunde werden jetzt aufhorchen!) oder Eddies Bruder, Freddy (Daniel Ings), der meist seine ganz eigenen Wege geht und dadurch jede Menge Chaos auslöst.

Ob es eine Fortsetzung gibt, wird man sehen. Verdient hätte es die Serie auf jeden Fall, und das nicht nur wegen Susie Glass.

Beste Szene: Das Huhn-Video und die Folgen. Oder warum man einem Huhn nie eine Flinte in die Hand geben sollte.

Seltsamster Charakter: Es gibt hier eigentlich fast nur seltsame Charaktere und das ist auch gut so.

Lieblingsfigur: Sussssie Glasssssss

Die achtteilige Serie ist seit 7. März auf Netflix zu sehen

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