NÜRTINGEN. Ein starkes Erdbeben hat Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens, erschüttert. Unzählige Personen sind verletzt, tot oder vermisst. Die Stadt Ljubljana bittet internationale Rettungshundeteams um Hilfe. Dies war das vorgegebene Szenario der Übung.
Über das Wochenende vom 17. bis 19. Mai folgten Heike Trapp mit Findus, Carsten Holzer mit Pepsy und Jannik Jahn mit Elmo, der Einladung des Rettungshundeführervereins Društvo Vodnikov Reševalnih Psov Slovenije (DVRPS) und der Stadt Ljubljana zu einer internationalen Rettungshundeübung nach Slowenien.
Nach einer Fahrt von über 8 Stunden trafen die Mitglieder der DRK-Rettungshundestaffel kurz nach 15 Uhr am Ziel ein. Vor Ort erfolgte gleich die Registrierung der Teams sowie eine tierärztliche Kontrolle der Hunde. Die meisten anderen Teilnehmer waren bereits vor Ort, hatten diese doch eine deutlich kürzere Anfahrtszeit, da sie aus Österreich, Kroatien, Italien oder direkt aus Slowenien angereist waren. Insgesamt nahmen 18 Teams an der Übung teil; ein Team besteht aus drei Hunden mit den jeweiligen Hundeführern.
Alle Teams mussten sich nach den UN-Richtlinien selbst um Unterkunft, Verpflegung und Ausrüstung kümmern und ihre Aufgaben nach den Richtlinien erfüllen. Als Operationszentrale stand den Gruppen eine Wiese zum Campen zur Verfügung, welche am Ende voll mit den internationalen Teams besetzt war. Durchgehend liefen Generatoren und Lärm aus dem Einsatzgeschehen war permanent zu vernehmen.
Die Übung startete samstags am Morgen und sollte bis spät in die Nacht auf Sonntag gehen. Mit Fahrzeugen der Feuerwehr Ljubljana wurden die Teams in die einzelnen Schadengebiete verbracht. Die Aufgabenstellungen waren vielfältig; eine Waldfläche in steilem und sehr unwegsamem Gebiet und insgesamt sechs Trümmergelände waren nach vermissten Personen abzusuchen. Zusätzlich wurden Hunde und Hundeführer mit einem kleinen Schnellboot von einem Einsatzort zum anderen verbracht, es musste ein Fluss mithilfe von Seiltechnik überquert und in einem Schadengebiet auch das Können von Erster Hilfe unter Beweis gestellt werden. Auch ein Orientierungsmarsch war Bestandteil der Übung. Alle Aufgaben wurden mit Punkten bewertet, um am Ende eine Einordnung der Leistungen zu bekommen.
In den Suchgebieten waren insgesamt zehn Personen versteckt. Die Übung ist erfolgreich abgeschlossen, wenn 70 Prozent der Personen durch die jeweilige Gruppe gefunden wurden. Dies gelang von den 18 teilnehmenden Gruppen nur sieben. Das Team vom DRK Nürtingen-Kirchheim/Teck konnte im Übungsverlauf neun Personen finden und belegte am Ende mit 1562 Punkten den dritten Platz. Nur 36 Punkte trennten sie von Platz eins.
Für Hundeführer C. Holzer war es bereits die neunte Teilnahme an einer internationalen Rettungshundeübung, sodass ein guter Vergleich möglich ist. Die Suchgebiete waren anspruchsvoller als in den vergangenen Jahren und stellten die Gruppe vor Herausforderungen. Hier wurde wieder klar, dass eine umfangreiche Ausbildung der Hundeteams enorm wichtig ist, um im Ernstfall Menschenleben zu retten.