Wendlingen

Jahreskonzert der Musikschule Köngen/Wendlingen

Das Kammerorchester in großer Besetzung Foto: Petra Vögele

WENDLINGEN. Das Jahreskonzert der Musikschule Köngen/Wendlingen hat seinen festen Platz im Veranstaltungskalender der Musikschule: Seit vielen Jahren begeistern die Musikerinnen und Musiker mit ganz unterschiedlichen Programmen das Publikum.
Nach der Aufführung eines „Grusicals“ im vergangenen Jahr kam am vergangenen Samstag nun ein großes Solisten- und Orchesterkonzert im Großen Saal des Wendlinger Treffpunkt Stadtmitte zur Aufführung. Etwa 50 Streicher, Bläser, Schlagzeuger und eine Harfenistin hatten unter der Gesamtleitung von Martin Schmelcher ein abwechslungsreiches Konzertprogramm erarbeitet, bestehend aus Werken ganz unterschiedlicher Musikepochen. Durch den Abend führte mit kurzweiligen Moderationen der Schulleiter der Musikschule, Ole Abraham.
Das Programm begann mit dem ersten Satz aus Vivaldis 1. Concerto aus „L’Estro Armonico“, was so viel wie „Musikalische Eingebung“ bedeutet. Es musizierte ein Auswahlensemble des Kammerorchesters, zusammen mit den vier Solistinnen Ulrike Sundy, Joelina Kurrle, Maxima Ballert und Kai Wess. Schön gestaltet das Wechselspiel der Geigen untereinander, aber auch zwischen Orchestergruppe und Solisten, der barocke Duktus stets präsent - man konnte gut nachvollziehen, warum dieses Stück bei den großen Barockkomponisten wie Bach und Händel besonders geschätzt war. Ein schöner, heiterer Einstieg in den Konzertabend.
Folgend dann eine ganz zu Unrecht unbekannte Sinfonie des ungeheuer schaffensreichen Komponisten Johann Baptist Vanhal. Warum nur werden seine Sinfonien so selten aufgeführt? Das zur sinfonischen Besetzung erweiterte Kammerorchester der Musikschule jedenfalls zeigte große Freude an der Aufführung dieser an Mozart und Haydn erinnernden Musik, begeisterte insbesondere in den Holzbläsern durch große Präzision und profitierte vom schwungvollen und genauen Dirigat von Martin Schmelcher.
Ganz anders der Bekanntheitsgrad des folgenden Werkes, der Streicherserenade des britischen Komponisten Edward Elgar – neben den Enigma-Variationen eines seiner beliebtesten Werke und aus den Konzertprogrammen nicht wegzudenken. Hier nun durften die Streicher ihr Können zeigen – und es war durchaus bemerkenswert zu hören und zu sehen, mit welcher Energie, welcher musikalischen Hingabe und Stilsicherheit sich das Orchester, welches nahezu ausschließlich aus Laien besteht, sich diesem durchaus anspruchsvollen Werk widmete, dabei von einer sehr ausgewogenen Besetzung zwischen hohen und tiefen Streichern profitierend.
Zum Abschluss des ersten Teils ein weiterer Höhepunkt: Der erste Satz aus dem 2. Klarinettenkonzert von Carl Maria von Weber. Als Solistin brillierte die Klarinettistin Joana de Souza, Teilnehmerin in der studienvorbereitenden Ausbildungsklasse der Musikschule. De Souza zeigte sich dem schweren Solopart beeindruckend gewachsen, hatte keinerlei technische Schwierigkeiten und spielte im allerbesten Sinne musikantisch - dabei stets in schönem Wechselspiel mit dem Orchester, welches aufmerksam und hingebungsvoll begleitete.

Zur Startseite