NT-OBERENSINGEN. Im schönen Ambiente der Sammlung Domnick präsentierten Schüler und Schülerinnen der vier Musikschulen der Region ein außergewöhnliches Konzert. Jedes Jahr geben die jungen Talente der Musikschulen Kirchheim, Köngen/Wendlingen, Neckartailfingen und Nürtingen ein Konzert, um ihre Fähigkeiten vor Publikum zu zeigen und wertvolle Aufführungspraxis zu sammeln. Das Konzert ist Teil der studienvorbereitenden Ausbildung, die die Musiker auf ein Musikstudium vorbereitet und individuell fördert. Zwölf junge Talente zeigten an diesem Abend ihr Können an ihrem jeweiligen Instrument. Den Auftakt machten Lena Seyfang und Sarah Wiebe (MS Nürtingen) als Duo an Cello und Klavier, die mit der Élégie von G. Fauré gefühlvoll und mit melancholischer Schönheit das romantische Werk eindrucksvoll präsentierten. Jonathan Weber (MS Nürtingen) beeindruckte solistisch am Klavier mit Rachmaninows Etude-Tableau, einem technisch anspruchsvollen Werk, das er mit virtuoser Präzision meisterte. In eine andere Stilrichtung entführte Amelie Lelke (MS Neckartailfingen) mit ihrem warmen Gesang und interpretierte Adeles bekannten Song „Easy on me“ mit hervorragender Technik und sehr viel Gefühl. Zusammen mit Dorothee Götz am Klavier gaben die beiden mit guter Laune „Ein Neandertaler“ zum Besten.
Anna Postenrieder (MS Kirchheim u. Teck) begeisterte das Publikum mit „Oleo“, bearbeitet und begleitet von Alexander S. Kuhn und blühte ihn ihrer Eigenimprovisation am Saxophon mit kräftigem Sound und rhythmisch anspruchsvollen Elementen auf. Mit beeindruckendem Feingefühl präsentierte Hannes Berg (MS Nürtingen) das Allegro aus Mozarts Hornkonzert, arbeitete mit Korrepetitorin Elena Benditskaia die melodischen Phrasen mit großem Facettenreichtum heraus und spielte die schweren Passagen mit verblüffender Leichtigkeit. Eva Wellmann (MS Nürtingen) interpretierte anschließend mit imposanter Ausdruckskraft „Die Loreley“ von Franz Liszt und überzeugte mit vielen unterschiedlichen Nuancen an den Tasten.
Ein weiterer Konzerthöhepunkt war C. Stamitz‘ Konzert für Flöte und Klavier, das Anna Honisch (MS Nürtingen) mit ihrer klaren, eleganten und virtuosen Spielweise präsentierte. Mit der barocken Duo-Sonate für zwei Blockflöten von G.Ph. Telemann brachten Merit Gorf und Leni Göser (MS Kirchheim u.Teck) einen festlichen Charakter ins Konzert und überzeugten mit ihrem harmonischen Zusammenspiel und enormer Ausdauer. Bemerkenswerte technische Fähigkeiten brachte Frieda Rebmann (MS Nürtingen) an der Violine zum Vorschein. Den ersten leidenschaftlichen Satz aus der Sonate von E. Grieg präsentierte sie mit musikalischer Raffinesse und virtuosem Spiel.
Den Abschluss bildete die Cavatine von Camille Saint-Saëns, die Katja Wennagel an der Posaune mit einer Kombination aus sanften Passagen und kraftvollen Momenten zusammen mit E. Benditskaia eindrücklich unter Beweis stellte. Ein gelungener Konzertabend, der Kunstformen miteinander verbindet und zeigt, wie wertvoll die Förderung junger Talente ist.