NÜRTINGEN. Die 60. Zerbster Kulturfesttage wurden feierlich eröffnet und boten in den historischen Kreuzgängen des ehemaligen Franziskanerklosters eine beeindruckende Ausstellung zur „Jungen Kunst in Anhalt“. Neben dem Kulturverein aus Jever präsentierte auch der Kunstverein Nürtingen seine Werke und bereicherte die Jubiläumsausstellung mit einem besonderen Beitrag.
Vier Vertreter des Nürtinger Kunstvereins reisten nach Zerbst, um eine außergewöhnliche Gemeinschaftsarbeit vorzustellen. In Anlehnung an die Mitgliederausstellung 2024 mit dem Titel Dialog, bei der von Künstler-Duos und -Trios gemeinsam erschaffene Arbeiten gezeigt worden waren. Die raumgreifende Installation mit dem Titel „Polylog“ verbindet die Arbeiten von insgesamt 19 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern. Durch ihre leichte, transparente Konstruktion erlaubt sie verschiedene Blickwinkel und schafft so einen spannenden Dialog zwischen den Werken. Die Betrachter werden Teil dieses Dialogs, indem sie sich in der Installation bewegen und immer neue Perspektiven entdecken.
Die Künstler wollten mit ihrer Arbeit Respekt und Offenheit gegenüber der Vielfalt im Miteinander über die Kunst zum Ausdruck bringen. Zahlreiche interessierte Besucher nutzten die Gelegenheit, sich mit dem „Polylog“ auseinanderzusetzen und sich von den sich ständig wandelnden Blickbezügen inspirieren zu lassen. Die Arbeit ist bis zum 15. April zu sehen.
Die Eröffnungsfeierlichkeiten boten auch Raum für Begegnungen im Sinne der Städtepartnerschaft. So trafen die Nürtinger Künstler auf den Bürgermeister der Stadt Zerbst, Andreas Dittmann, sowie seinen Amtskollegen Jan Edo Albers aus Jever, der mit einer Delegation angereist war. Es entstanden spannende Kontakte zu Künstlern und Kulturschaffenden aus Zerbst und Jever.
Ein Höhepunkt war der intensive Austausch mit Museumsleiterin Agnes Griesbach in der historischen Klosterküche. Hier erfuhren die Nürtinger viel über die bewegte Geschichte der Stadt Zerbst. Zudem bot sich die seltene Gelegenheit, die altehrwürdige Bibliothek des Francisceums zu besichtigen, die bibliophile Kostbarkeiten aus zwölf Jahrhunderten beherbergt.
Die Teilnahme des Kunstvereins Nürtingen an den Zerbster Kulturfesttagen war somit nicht nur künstlerisch ein voller Erfolg, sondern stärkte auch die kulturellen Verbindungen zwischen den Städten.