NT-NECKARHAUSEN. Der Teck-Neuffen-Gau und der Tübinger Gau des Schwäbischen Albvereins hatten kürzlich zu einem Landschaftspflegetag für Jung und Alt eingeladen. Gekommen waren rund 30 Personen, überwiegend aus Nürtingen und dem Umland, beispielsweise aus Großbettlingen, Oberboihingen und Wendlingen.
Hecken prägen seit Jahrhunderten das Bild unserer Kulturlandschaft. Der ökologische Nutzen, den Hecken bieten – von der Förderung der Artenvielfalt bis hin zur Erosionsvermeidung und Klimaanpassung – kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Deshalb wurden bereits Mitte der 90er Jahre umfangreiche Feldgehölze als Biotopverbundmaßnahme auf der Neckarhäuser Feldflur – im Gewand Spitzäcker – vom Teck-Neuffen-Gau und der Ortsgruppe Neckarhausen des Albvereins angepflanzt. Doch wenn Feldhecken schon viele Jahre auf dem Buckel haben, dann geben sie oft nicht mehr dasselbe, reizende Bild ab, wie in jungen Jahren. Die „vergreisten“ Hecken müssen dann ordentlich zurückgeschnitten werden, damit sie wieder lückenlos und dicht austreiben, grünen und blühen können. Eine Methode, die dabei oft zum Einsatz kommt, ist das sogenannte „auf den Stock setzen“, bei dem das Gestrüpp radikal abgesägt wird. Wenn Hecken regelmäßig „auf den Stock“ gesetzt werden, entsteht eine dichtere und kompaktere Struktur, die mehr Lebensraum für Tiere bietet.
Der hauptamtliche Pflegetrupp des Schwäbischen Albvereins hatte bereits in den Tagen vor dem Einsatz umfangreiche Vorarbeiten geleistet und die Feldhecken zurückgeschnitten. Aufgabe der Freiwilligen war daher vor allem – nach Einweisung von Reinhard Jetter – das Häckseln des Schnittgutes, der Schnitt der Wildrosen sowie das Eindämmen der Brombeersträucher in die angrenzende landwirtschaftliche Fläche. Mit einer Heckenschere und Handschuhen ausgestattet, machten sich die Freiwilligen engagiert an die Arbeit und trotzten den Dornen der Brombeeren. Es war beeindruckend zu sehen, wie viel man gemeinsam erreichen kann, wenn jeder Hand anlegt.
Ein wichtiger Aspekt des Naturschutzes ist die Sensibilisierung der jüngeren Generation. Deshalb waren bei diesem Landschafspflegetag auch Kinder willkommen. Sie bauten unter Anleitung von Gerhard Kurz jeweils einen Nistkasten oder bohrten zahlreiche Nisthölzer, die im Wildbienenstand beim Wildrosenlehrpfad untergebracht wurden. Des Weiteren pflanzten die Kinder auch eine Mispel. Diese Obstsorte ist etwas in Vergessenheit geraten.
Der Abschluss des Landschaftspflegetages bildete ein Imbiss im Neckarhäuser Albvereinsheim. Es gab Lamm-Burger und Rote aus Schaffleisch. Und wie es sich so für einen Wanderverein gehört, kam das Fleisch von einem Wanderschäfer aus der Region.
„Der Einsatz der Freiwilligen ist unverzichtbar für den Erhalt unserer Landschaft. Es ist inspirierend zu sehen, wie viel Engagement und Liebe zur Natur hier zusammenkommen“, betonten die Organisatoren des Albvereins. „Ohne die Hilfe von so vielen motivierten Menschen wäre dieser Landschaftspflegetag nicht möglich gewesen.“