WOLFSCHLUGEN. Kürzlich platzte die Wolfschlüger Festhalle aus allen Nähten. Fleißig hatten die Musikerinnen und Musiker des Aktiven Orchesters im Vorfeld die Werbetrommel gerührt. Denn mit verschiedenen Werbeaktionen auf Social Media, einer Glücksrad-Aktion und mehr hatten sie ein ganz besonderes Ziel: einen ausverkauften Konzertsaal, gefüllt mit einem bunt gemischten Publikum.
Der Plan ging auf: Das Frühjahrskonzert 2025 des Musikvereins Wolfschlugen & Karidion Brass war bis auf den letzten Platz besetzt und vom eingefleischten Musikverein-Fan über den Klassikliebhaber, den Partygänger, vom Teenie bis zur Oma, war einfach alles auf den Beinen.
Schwer tat man sich unterdessen bei der Motto-Findung und hängte diese zum Schluss ganz an den Nagel.
Dafür setzte man auf eine Abendshow, die souverän von Sara Zechel moderiert wurde und mit allerlei Licht- und Soundeffekten aufwarten konnte.
Mit „Music forever“ des Schweizers Christoph Walter eröffnete das Aktive Orchester unter Leitung von Mathias Stelzer den kurzweiligen Konzertabend. Neben eher unbekannten, aber gefälligen Melodien, wie dem „Concerto d’Amore“ des Niederländers Jacob de Haan, waren auch richtige Ohrwürmer im Programm vertreten, wie beim vom Japaner Naohiro Iwai arrangierten „Glenn Miller Medley“ beispielsweise, bei dem Angelika Müller (Tenorsaxofon), Andreas Ruf (Trompete), Philipp Schmid (Tuba) und Sandra Gauger (Klarinette) als überzeugende Solisten zu hören waren.
„Atlantis“ erzählte die Geschichte des mythischen Inselreichs, von dem bis heute nicht klar ist, ob es wirklich existierte – vom alltäglichen Leben, den Feldzügen der Kriegernation bis hin zum Untergang. Mit dem von Alexander Reuber komponierten Konzertstück wird sich das Aktive Orchester Anfang Juni beim Bundesmusikfest in Ulm beim Wertungsspiel einer Jury stellen. Die Parts am Piano und an der Harfe stellten das Orchester hier vor eine besondere Herausforderung. Die beiden Solisten Carina Hoss und Joschi Lorenz hatten aber keine Mühen gescheut und sich hierfür extra Unterrichtseinheiten gegönnt, damit das Orchester in musikalischer Vollbesetzung die Wertungsrichter hoffentlich überzeugen kann.
Die beiden jungen Orchesterneulinge Eric Schäfer und Emil Zechel boten mit ihren Flügelhörnern bei der gefühlvollen Ballade „My Dream“ von Peter Leitner schon einen Vorgeschmack auf das Unterhaltungsprogramm des Aktiven Orchesters. Dass sich die zwei nach so kurzer Zeit bei den Aktiven bereits mit einem Solo auf die Konzertbühne getrauten, war dem begeisterten Publikum einen Extra-Applaus wert.
Das anschließende „Let’s get loud“ – ein eingängiger Latinohit von Gloria Estefan und Flavio Santander – erlangte vor allem durch die Interpretation von Jennifer Lopez Berühmtheit. Bei einem Solo-Battle der Schlagzeug-Fraktion machte der Titel seinem Namen alle Ehre. Als Zugabe erklang der Konzertmarsch „Arsenal“ und der Abend hatte so doch noch sein heimliches Motto gefunden: Music for everyone!