Nürtingen

Projekt Baby-Simulation am HöGy

Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 mit ihren "Babys" bei der Simulation Foto: Beate Selb

NÜRTINGEN. Wie fühlt es sich an, ein Baby zu haben? Zwischen Theorie und Praxis herrscht da bekanntlich oft ein himmelweiter Unterschied. Am HöGy konnten nun Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 im Rahmen eines Religions-Projektes erste Erfahrungen sammeln. Dazu dienten Baby-Simulatoren der Einrichtung „Pro Familia“. „Ziel ist es hierbei, die Schülerinnen und Schüler mit den Hintergründen werdenden Lebens zu konfrontieren und sie Erfahrungen machen zu lassen, wie es sich einen Tag und eine Nacht lang anfühlt, ein Baby zu haben“, erklärt Religionslehrerin und Schulleiterin Beate Selb. Letztlich dient das Projekt auch dazu, die Frage von Abtreibung und kirchlichen Positionen im Unterricht zu diskutieren.
Und wie haben die Schülerinnen und Schüler auf das ungewöhnliche Projekt reagiert? „Ich dachte, es wäre anstrengend, doch es war nicht ganz so schlimm, wie ich erwartet hatte“, kommentierte ein Schüler. „Zuerst weinte das Baby, ich musste die Flasche geben und es wickeln.“ So viel zur Erfahrung am Tag – anders sah es in der Nacht aus. Und es geschah das, wovon junge Eltern ein Lied singen können. „Dann wurde es anstrengend“, berichtet ein Schüler. „Ich musste dreimal aufstehen und mich um das Baby kümmern, und ich wusste nicht immer, was es wollte, das machte es schwierig.“
Rückblickend ist der Tenor rundum positiv. Trotz teils schlafloser Nacht haben die Schülerinnen und Schüler viel über Verantwortung gelernt und der Perspektivwechsel hat manch neue Erkenntnisse gebracht. Ein Schülerkommentar brachte es auf den Punkt: „Ich habe großen Respekt vor echten Eltern, die das viele Monate lang machen.“

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