SCHLAITDORF. Ein Zeitungsbericht inspirierte den Schwäbischen Albverein Schlaitdorf, eine Nachmittagswanderung mit dem Besuch der neuen Ausstellung „GIGANTISCHKlein“ im Naturschutzzentrum Schopflocher Alb zu verbinden. Kürzlich führte die Wanderung also ins Schopflocher Torfmoor.
Das Moor wurde bereits 1942 zum ersten Mal unter Naturschutz gestellt. 1983 wurde das Schutzgebiet auf 50 Hekar erweitert. 2007 erfolgte eine weitere Vergrößerung auf nunmehr 76,5 Hektar. Vom Wanderparkplatz Torfgrube eins gingen die Teilnehmer über den Steg durch das Moor, an den Dolinen vorbei; sie kamen nach rund einer Stunde fast trocken wieder am Parkplatz an. Dolinen – manchmal auch Erdfälle genannt – entstehen durch langsame Auflösung des Kalksteins im Untergrund oder durch den Einsturz eines Hohlraums. Beim Betrachten einer Doline erkennen wir nur die oberflächliche Auswirkung einer unterirdischen Entwässerung.
Danach besuchten die Teilnehmer das Naturschutzzentrum, wo derzeit eine mehrmonatige Ausstellung über Kleinstlebewesen, welche in Höhlen oder Lebensräumen knapp unter der oberen Humusschicht leben, gezeigt wird. In pures Gold getaucht, präsentieren sich unter anderem Hornmilben, Honigbienen, Ernteameisen, Beintastler, Springschwänze, Pseudoskorpione oder Gletscherflöhe.
In einem weiteren Ausstellungsraum bekommen alle Altersgruppen vom Kleinkind bis zu den Großeltern einen Überblick und praktische Erklärungen über die Einzigartigkeit der Landschaft am Albtrauf. Die Dauerausstellung, ein über 20 Meter langes Holzmodell des Albtraufs, gibt Einblicke in die Natur und Landschaft am Albtrauf. Schwerpunktthemen sind Ökologie, Naturschutz, Landschaftspflege sowie die Biodiversität im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.
An zahlreichen, interaktiven Stationen können die Besucher die Geologie und Landschaft sowie Natur und Artenvielfalt selbst entdecken. Sie erhalten neben Informationen zum Thema Albvulkanismus und Karst der Alb, auch Auskünfte zu bedeutenden Lebensräumen wie Wald, Wacholderheiden und Streuobstwiesen.
Das „Kabinett der Artenvielfalt“ mit 120 typischen Tieren und Pflanzen der Schwäbischen Alb, der Geopark Schwäbische Alb sowie die Sagen-Station sind weitere Elemente der neuen Dauerausstellung, die die Teilnehmer erkundeten.