Grafenberg

Zwei Herren aus Grafenberg sind Vorbilder für Vereinstreue

Heinz Doster und Willy Wurster sind seit 70 und 60 Jahren bei den Grafenberger Musikanten

Die beiden Geehrten, Willy Wurster (links) für 60 Jahre und Heinz Doster (rechts) Für 70 Jahre mit Rainer Mayer vom Vorstandsteam der Grafenberger Musikanten Foto: Mara Sander

GRAFENBERG. Während der Hauptversammlung des Grafenberger Musikvereins, den es seit 99 Jahren gibt, gab es zahlreiche Ehrungen langjähriger Mitglieder. Zwei von ihnen, Heinz Doster und Willy Wurster wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt, denn sie sind dem Verein seit 70 und 60 Jahren treu. Sie sind als fördernde Mitglieder auf ihre Weise aktiv, denn sie spielen zwar kein Instrument, sind aber Stammgäste bei den Veranstaltungen.

„Musik war mein Leben“, erinnert sich Heinz Doster an die Zeit als er nach der Lehre als Gipser mit seinem Chef Karl Thüringer freitags in die „Linde“ ging, wo der Musikverein probte, ein Feierabendbier trank und mindestens ein weiteres in fröhlicher Runde nach der Probe mit Musikern wie Walter und Robert Hauber und Otto Mayer. „Das wurde manchmal sehr spät. Dann sind wir dann auch noch in der Backstube von Heinz Maisch gewesen“, erzählt Doster voller Begeisterung. Die „Linde“ gibt es nicht mehr, die Backstube ist schon lange geschlossen, einige Freunde von damals leben nicht mehr, aber das Herz von Heinz Doster schlägt wie damals für den Grafenberger Musikverein als er die Notentasche beim Festzug tragen durfte. „Das waren schöne Zeiten, intensive und schöne Zeiten.“

Zehn Jahre später wurde auch Willy Wurster Mitglied bei den Grafenberger Musikanten, obwohl er „glaubte keine Musikbegabung zu haben“. Sein Weg, Vereinsmitglied zu werden, war ein ganz anderer. „Als Vorstandsmitglied vom Albverein wollte ich etwas für die Kameradschaft und den Zusammenhalt im Ort tun. Der Musikverein hat immer bei unserem Bergfest gespielt. Otto Mayer vom Musikverein und ich haben uns gut verstanden, da war das naheliegend.“ Wurster war ebenfalls bei den Veranstaltungen dabei. „Früher bot ein Verein fast die einzige Möglichkeit, unter Leute zu kommen. Es hat sich vieles verändert. Es gab viele Familien mit Kindern im Verein.“

Die beiden neuen Ehrenmitglieder freuen sich schon auf das 100-jährige Bestehen des Musikvereins im nächsten Jahr, für das die Vorbereitungen laufen. „Es ist sehr schön, dass wir eine Blasmusik im Ort haben“, so Wurster bei der Ehrung.

Es gab außerdem weitere Ehrungen für langjährige fördernde Mitgliedschaft. Die aktiven Musiker werden beim Frühjahrskonzert geehrt. Für 20 Jahre geehrt wurden Alexander Eisele, Uwe Frischknecht, Karl Lutz, Stefan Metschar und Sandra Tröster. Seit 30 Jahren dabei sind Rudolf „Rudi“ Bauer, Ursula Eberle, Margarethe Strenge, Julia Vossmann und Ruth Weisser.

Viele von ihnen sind Mitglied geworden, weil damals mindestens ein Elternteil Mitglied sein musste, damit es vom Verein den Zuschuss zu den Gebühren für den Unterricht an der Musikschule Metzingen gab. Aus Überzeugung sind sie dabei geblieben und freuen sich daran, dass teilweise Kinder und Enkelkinder aktive Musiker sind.

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