Nürtingen

Info-Veranstaltung fürs gemeinschaftliche Wohnen in der östlichen Bahnstadt Nürtingen

In Nürtingen fiel der Startschuss für das gemeinschaftliche Wohnen in der östlichen Bahnstadt.

Etwa dreißig Interessierte waren zu der Infoveranstaltung in die Glashalle des Rathauses gekommen. Foto: Juliane Kunz

NÜRTINGEN. Die Stadt Nürtingen plant in der östlichen Bahnstadt ein komplett neues Quartier. In dessen Herzen soll gemeinschaftliches Wohnen ermöglicht werden – ein Pilotprojekt für die Stadt. Bei einer Informationsveranstaltung erklärten die Projektverantwortlichen unter anderem die Rahmenbedingungen der Konzeptvergabe und gaben eine erste Gelegenheit zur Vernetzung.

Das Besondere an gemeinschaftsorientierten Wohnprojekten ist, dass sie von den zukünftigen Bewohnern oder Eigentümern selbst initiiert und mitgestaltet werden. Es ist also viel Herzblut, das in diese Projekte fließt. Und jede Menge Individualität. Denn die zukünftigen Bauherren können ihre Vorstellungen umsetzen – wenn sie denn den Zuschlag bekommen.

Soll es ein Café geben oder einen Gymnastikraum? Seniorennachmittage im Gemeinschaftsraum oder ein Turnzimmer für Kinder? Die Stadt zeigt sich offen und macht klar: Das überzeugendste Konzept gewinnt. „Wir streben in der östlichen Bahnstadt ein zukunftsweisendes Quartier an“, sagte der Technische Beigeordnete Johannes Martin einleitend. „Wir stellen uns eine lebendige Nachbarschaft und vielfältige Wohnformen unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit, des Stadtklimas und der Innovationskraft vor.“ Dass es sich bei den Zielen der Stadt, die daneben auch eine Gemeinwohlorientierung, eine Belebung der Erdgeschossfläche und die Berücksichtigung spezifischer Zielgruppen vorsehen, um die bekannte Wollmilchsau handelt, ist den Projektverantwortlichen bewusst. Es solle aber vor allem zeigen, wie offen man für Ideen ist.

Informationen und Vernetzung

Der Einladung des Amts für Liegenschaften, Wirtschaftsförderung und Bürgerbeteiligung waren etwa dreißig Personen gefolgt. Eine Teilnehmerzahl, mit der sich die Projektverantwortliche Heidrun Eissele zufrieden zeigte, wenngleich einige Besuchende über die zurückhaltende Kommunikation zur Veranstaltung klagten.

Zur Einstimmung in das Thema hielt Natalie Schaller von der Stattbau München GmbH, die der Stadt Nürtingen beratend zur Seite steht, einen Vortrag über mögliche Rechtsformen, Finanzierungskonzepte und den Ablauf der Konzeptvergabe. Konzeptvergabe bedeutet, dass nicht der Preis über die Vergabe des Grundstücks entscheidet, sondern das eingereichte Ideenkonzept. „Wenn wir sehen, dass der Entwurf stimmig ist, zu Ihnen passt und Sie mit professionellen Partnern zusammenarbeiten“, so Heidrun Eissele, „dann haben Sie sehr gute Chancen.“

Baubeginn ist für 2026 in Aussicht gestellt

Im Publikum waren auch Vertreter einer Interessengemeinschaft, die sich bereits vor etwa einem Jahr gebildet hat, um ihr Konzept für die östliche Bahnstadt voranzutreiben. „Aber es fällt schwer, die Motivation über einen so langen Zeitraum aufrechtzuerhalten“, sagte ein Vertreter der Gruppe. Schaller, die bereits mehrere solcher Gemeinschaftswohnprojekte begleitet hat, bestätigte, dass es sich um einen zeitaufwendigen Prozess handele und ein langer Atem vonnöten sei. Ein Baubeginn ist für Ende 2026 in Aussicht gestellt. Am 23. Oktober wird es ab 17 Uhr einen Spaziergang vor Ort mit Vertretern der Verwaltung geben und am 26. Oktober führt die Stadt eine Vernetzungsveranstaltung ab 18 Uhr im K3N durch, bei der Interessierte Gruppen finden, bilden und suchen können.

Weitere Informationen unter www.nuertingen.de/konzeptvergabe-bahnstadt.

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