Gerd Lichtenauer, Großbettlingen. Zum Artikel „Vertreiben löst nicht das Problem“ vom 4. Juni. Aus dem Artikel, der sich mit dem Problem von nächtlich feiernden Jugendlichen beschäftigt, spricht große Resignation. Alle Beteiligten, einschließlich der Polizei, beschreiben ihre Aktivitäten, die Ruhe bringen sollen. Nur: Es hilft nichts. Dann wird es allerhöchste Zeit, dass man über ein anderes Instrumentarium nachdenkt. Diese Jugendlichen, die hier beschrieben sind, beginnen nicht erst mit 18 Jahren zu feiern und zu randalieren. Ich habe auch schon von Zwölfjährigen gelesen, die von einer Polizeistreife mitten in der Nacht von einem Bushäuschen geholt wurden.
Im Bericht stand dann: Sie wurden ihren Eltern überstellt. Ich habe nichts davon gelesen, mit wie viel Euro die Eltern wegen Vernachlässigung ihrer Aufsichtspflicht zur Kasse gebeten wurden. Diese Kinder lernen, dass ihnen nichts passiert, wenn sie über die Stränge schlagen. Also warum sollen sie dann ihr Verhalten ändern? Es macht doch Fun! Und es gibt eben Eltern, denen ist nur ihr eigenes Recht wichtig, die Rechte anderer Menschen interessieren sie nicht. Da braucht uns nicht zu wundern, wenn Kinder diese Einstellung übernehmen. Eigentlich, meinte ich, hat der Staat Mittel, hier auch gegenüber Erwachsenen erzieherisch einzugreifen. Aber nach dem Lesen des Artikels kann man Zweifel bekommen.
Eine Bekannte erzählte, sie wollte einen Nachbarn wegen ruhestörendem Lärm anzeigen (und sie hat viel mitgemacht, bis sie sich zu diesem Schritt entschloss). Also rief sie beim Polizeirevier an. Der Beamte dort riet ihr von einer Anzeige ab mit den Worten: „Wollen Sie sich wirklich mit den (es folgte der Name einer Volksgruppe) anlegen?“ Wenn es schon so um die Durchsetzung öffentlichen Rechts bestellt ist, dann ungute Nacht! Natürlich gibt es keinen Knopf, an dem man einfach drehen kann, um das Problem zu lösen. Es gibt ja ein ganzes Bündel an Ursachen: Die Personalpolitik der öffentlichen Hand (Polizisten sind teuer, also muss man Reviere zusammenlegen), die Langeweile von oft beschäftigungslosen Jugendlichen, die fehlende Zivilcourage, die fehlende Erziehungskompetenz in manchen Elternhäusern und offensichtlich auch die fehlende Durchsetzungsfähigkeit derjenigen, die im öffentlichen Raum Verantwortung tragen. Dann, bitte, tut etwas, um diese Durchsetzungsfähigkeit wieder herzustellen!
Leserbriefe | 17.04.2025 - 05:00
Des Ganze hot doch a Gschmäckle!
Dieter Quast, Walddorfhäslach. Zum Artikel „Politik, Spaß und Brezeln beim Festumzug“ vom 14. April.
Wie jedes Jahr am Palmsonntag finden sich in Altenriet Tausende Besucher zum traditionellen Festzug ein. Mit viel Spaß und Gaudi erfreuen sie sich an ...
Leserbriefe | 17.04.2025 - 05:00
Die SPD hat mehr Stimmen verdient
Helmut Hartmann, Nürtingen. Zum Artikel „Was Schwarz-Rot bei der Rente plant – und warum“ vom 11. April.
In der Nürtinger Zeitung vom 11. April auf Seite 4 beschreibt der „noch“ Arbeits- und Sozialminister die unterschiedlichen Vorstellungen in Bezug ...