Jörg Schaich, Nürtingen. Zum Artikel „Fehlende Fachkräfte kosten Wirtschaft 3,5 Milliarden Euro“ vom 1. September. Die Art der Titel in der heutigen Tageszeitung ist für mich als Mensch nicht mehr nachvollziehbar. Dieses Herumgejammere ist ein selbst verschuldetes. Seit Jahren werden in der Industrie die Ausbildungsplätze wegen der Kosten immer mehr abgebaut. Wen wundert es da noch, dass auch die Fachkräfte fehlen? Vonseiten der Politik gibt es da auch kaum Unterstützung. Es wäre da sinnvoller, für Politik und Industrie, sich bei SWR 1 den Bericht vom Sonntag zu holen, in dem Kooperationen zwischen Industrie und Schulen beschrieben wurden und damit eine solche Vorgehensweise flächendeckend einzuführen. Denn seit wann kann ein Schulzeugnis direkt mit der Leistung in einem Lehrberuf verglichen werden? In der Schule werden die versteckten Fähigkeiten doch gar nicht abgerufen. Hierzu sollte vonseiten der Politik verstärkt für die Förderung in der Berufsschule gesorgt werden.
Viele der jungen Menschen merken doch erst während oder nach der Ausbildung, dass es für sie ein Weitergehen gibt, und bestreiten dann den zweiten Bildungsweg. In der Metall- und Elektroindustrie gibt es hierfür sogar einen Qualifizierungstarifvertrag. Wird der von den Unternehmen überhaupt genutzt und umgesetzt? Wie hoch sind denn hier die Quoten der Teilnahme? In derselben Ausgabe ist nachzulesen, dass Alno 150 Stellen einspart. Wo sind die 150 Schicksale, die durch den Arbeitsplatzverlust in ihrer Existenz bedroht sind? Wer spricht darüber? Ich bin selbst in einem Unternehmen beschäftigt, das seit über zehn Jahren die Mitarbeiter regelmäßig zu „Zugeständnissen“ zwingt. Trotzdem ist die Zahl der Mitarbeiter von Anfang der 90er-Jahre bis dato um mehr als die Hälfte abgebaut worden.
Menschen werden wohl nur noch als Kostenfaktor gesehen, Maschinen aber als Produktivfaktor! Die FDP spaltet die Mitarbeiter durch ihre Diskussion über Leistungsträger noch zusätzlich. Es sind alle Mitarbeiter in den Unternehmen Leistungsträger. Jede und jeder tragen ihren Teil bei, um die Betriebe erfolgreich zu machen. Wann gibt es hier einen Wandel? Wann wird endlich mal eine Diskussion eröffnet, dass über Erfolg und Misserfolg nur ganz wenige entscheiden – und das sind nicht die Werker und kleinen Angestellten, auf deren Rücken dies ausgetragen wird.
Für mich sollte auch in der Presse nachgedacht werden, wie manche Formulierungen eingesetzt werden. Ebenso sollte aus dem Katastrophenjournalismus ausgestiegen werden. Was wird denn heutzutage in den Vordergrund gestellt: alles Negative! Wo bleiben die Berichte von Unternehmen, die einen alternativen Weg begehen und sich erfolgreich behaupten? Wenn solche Dinge genauso beleuchtet und detailliert beschrieben werden wie beispielsweise die Spitzelaffären bei Bahn, HSH und Lidl, wäre viel gewonnen. Aber anscheinend kann man nur noch mit Elend und Leid Umsätze machen.
Leserbriefe | 17.04.2025 - 05:00
Des Ganze hot doch a Gschmäckle!
Dieter Quast, Walddorfhäslach. Zum Artikel „Politik, Spaß und Brezeln beim Festumzug“ vom 14. April.
Wie jedes Jahr am Palmsonntag finden sich in Altenriet Tausende Besucher zum traditionellen Festzug ein. Mit viel Spaß und Gaudi erfreuen sie sich an ...
Leserbriefe | 17.04.2025 - 05:00
Die SPD hat mehr Stimmen verdient
Helmut Hartmann, Nürtingen. Zum Artikel „Was Schwarz-Rot bei der Rente plant – und warum“ vom 11. April.
In der Nürtinger Zeitung vom 11. April auf Seite 4 beschreibt der „noch“ Arbeits- und Sozialminister die unterschiedlichen Vorstellungen in Bezug ...