Nürtingen
Das ist das Programm der Interkulturellen Woche 2023 in Nürtingen
Ab dem 23. September starten die Veranstaltungen, die unter dem Motto „Neue Räume“ stehen.
NÜRTINGEN. Die Stadt Nürtingen beteiligt sich zum vierten Mal an der Interkulturellen Woche, die in diesem Jahr unter dem Motto „Neue Räume“ steht. In Nürtingen setzen sich vielseitige Veranstaltungsformate vom 23. September bis zum 1. Oktober damit auseinander, wie neue Räume geöffnet, gezeigt, geteilt, gefördert und verteidigt, aber auch bestehende Räume kritisch hinterfragt werden können.
Etwa ein Drittel aller Einwohner Nürtingens hat eine Migrationsgeschichte. Sie bringen eine Vielfalt an Kulturen, Sprachen, Religionen und Geschichten mit sich. Die Interkulturelle Woche will diesen Reichtum an Lebensweisen aufgreifen. Um diesen sichtbar zu machen, Begegnungsräume zu schaffen und den Dialog zu erleichtern, hat das Integrationsbüro mit 14 Kooperationspartnern ein abwechslungsreiches Programm aus Theater- und Filmvorführungen, Konzerten, musikalischen Beiträgen, Fachvorträgen, gemeinsamen Mitmach-Aktionen und vielem mehr auf die Beine gestellt.
Theater und Fingerfood
Die Eröffnung der Interkulturellen Woche läutet das Integrationsbüro mit dem deutsch-türkischen Theater Ulüm am Samstag, 23. September, in der Kreuzkirche ein, das mit dem Stück „Sind Sie Ausländer? Nein, ich bin Türke“ auf komödiantische Weise Alltagsprobleme migrantischer Familien in Deutschland aufzeigt und zum Nachdenken anregen möchte. Im Anschluss gibt es türkisches Fingerfood.
Die Bürgerinitiative Kirchheimer Vorstadt nutzt die Räume der evangelisch-methodistischen Kirche für ein internationales Buffet, zu dem jeder und jede beitragen kann. Yezidische Frauen aus dem Freiraum-Projekt bieten irakisches Gebäck zum Probieren und zum Verkauf an und der Trägerverein Freies Kinderhaus lädt buddhistische Mönche aus Indien ein, die über mehrere Tage ein Sandmandala legen. Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, bei den Zeremonien zuzuschauen und in die buddhistische Kultur einzutauchen.
Christian F. Mayer von der Hochschule Ludwigsburg und die Referentin Yaneli Floresollivier-Sanchez aus Tübingen machen im Rahmen eines Vortrags mit anschließender Diskussion auf Diskriminierungserscheinungen aufmerksam, die Menschen aus anderen Kulturräumen oder mit Migrationsgeschichte in Behörden und Ämtern teilweise erfahren.
Vom Flüchtling zum Kunstobjekt
Das Bündnis für Asyl, Menschenwürde und Verantwortung hält eine Mahnwache zum Tag des Flüchtlings auf dem Schillerplatz. Es will auf die Verschärfung des Europäischen Asylsystems aufmerksam machen.
Der Kinofilm „Der Mann, der seine Haut verkaufte“ behandelt auf anschauliche Weise die Themen Krieg und Flucht: Der junge Sam ist aus Syrien geflohen und möchte zu seiner Geliebten nach Belgien. Ein renommierter Künstler tätowiert Sam das begehrte Schengen-Visum auf den Rücken und verändert seinen Körper statusmäßig vom Flüchtling zum Kunstobjekt.
Mehrere Veranstaltungen im Rahmen einer Ausstellung, ausgerichtet von der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes und der Stadt Nürtingen, greifen die Zusammenhänge zwischen Klimakrise und Flucht und die Frage nach Klimagerechtigkeit auf.
Mit diesen und weiteren Beiträgen der Interkulturellen Woche will die Stadt ein Zeichen setzen: Sie möchte für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eintreten und demokratische Werte sowie Menschenrechte stärken. „Begegnung und Austausch sind die ersten wichtigen Schritte hin zu einer solidarischen und offenen Gesellschaft. Mit unseren Beiträgen zur Interkulturellen Woche bieten wir die Gelegenheit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und in die Kultur unserer Mitmenschen einzutauchen“, erklärt Bürgermeisterin Annette Bürkner.
Die Veranstaltungen sind bis auf die Filmvorführung im Traumpalast Nürtingen von Amnesty International kostenfrei und eine Teilnahme ohne Anmeldung möglich.
Der Programmflyer ist bei allen Kooperationspartnern erhältlich oder steht unter www.nuertingen.de zum Download zur Verfügung. Fragen oder Anregungen empfängt das Integrationsbüro der Stadt Nürtingen per E-Mail unter integrationsbuero@nuertingen.de oder unter Telefon (0 70 22) 7 51 30.