Nürtingen

Der verwunschene Hölderlingarten von Nürtingen

Es gibt sie in jeder Gemeinde, in jeder Stadt. Orte, die besonders und ein wenig geheimnisvoll sind. Heute: der Hölderlingarten am Neckar. Bilder vom Hölderlingarten finden Sie in unserer Bilderstrecke.

Eine besonderer Ort in Nürtingen: Blick vom Hölderlingarten auf die Villa Melchior Foto: Müller

NÜRTINGEN. Taugt Nürtingen als Kulisse für einen Kinofilm? Das müssen andere entscheiden. Es gibt aber sicherlich einige Orte, die infrage kämen. Falls es im Film oder in der Serie ein wenig geheimnisvoll zugehen sollte, dann wäre der Hölderlingarten bei der Villa Melchior sicher als Drehort eine ausgezeichnete Wahl.

Vor Kurzem hat die Galerie Forum Türk mit der Ausstellung „Surreale Betrachtungen“ des NZ-Fotografen Jürgen Holzwarth die neuen Räume in der Villa Melchior eröffnet. Nach den Reden stand mancher Gast hinter dem Gebäude und blickte auf den Hölderlingarten. Einig war man sich in zwei Dingen: der Ort ist wunderschön und er müsste mehr gepflegt werden.

Um den Hölderlingarten kümmert sich die Stadt Nürtingen

Zuständig für den Hölderlingarten ist die Stadt Nürtingen. Das bestätigt auch Pressesprecher Clint Metzger: „Die Mitarbeiter des Bauhofs pflegen den Hölderlingarten.“ Rund um das Werkstattgebäude sei hingegen der Hausmeister der Freien Kunstakademie Nürtingen im Einsatz. Der Bauhof habe mittlerweile den Rasen im Hölderlingarten gemäht. „Momentan sind keine Sanierungsmaßnahmen geplant“, sagt Metzger. Der Laubengang sei in den vergangenen 20 Jahren zweimal unter Denkmalschutzauflagen erneuert worden.

Der Hölderlingarten ist Teil des Melchior-Areals. Dort befindet sich zugleich die älteste Industrieanlage Nürtingens. Die Fabrik Melchior wurde 1816 gegründet und war die erste Baumwollspinnerei Nürtingens. Seit 1976 hat die Freie Kunstakademie Nürtingen (FKN) ihren Sitz im Industriedenkmal Melchiorareal mit Fabrik, Villa und Garten.

Die FKN habe 1996 den Jugendstilgarten der Villa Melchior als Reminiszenz an den Gras- und Küchengarten der Familie Hölderlin auf Vordermann gebracht, heißt es dazu auf der Seite der Kulturregion Stuttgart. Und weiter: „Hölderlin sollte ein freundliches Asyl erhalten und so entstand der Hölderlin-Garten am Ufer des Neckars mit Laubengang, Gedenkstein, Skulpturen und Brunnen.“

Fehlt nur noch die Idee zu einem Kinofilm. Aber das kann ja noch kommen.

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