Licht der Hoffnung
Neue Küche besteht die Fela-Feuertaufe
Licht der Hoffnung: Mit der Einweihung an der Versöhnungskirche wurden nun alle Spendergelder der 27. Saison verwendet
Schon an Weihnachten 2017 sind bei unserer Spendenaktion „Licht der Hoffnung“ Gelder für die finanzielle Unterstützung der Generalsanierung der Küche für das Ferienlager (Fela) an der evangelischen Versöhnungskirche in Nürtingen gesammelt worden. Nun ist die Küche gerade noch vor dem Fela-Start fertig geworden und hat die Feuertaufe mit Bravour bestanden.
NÜRTINGEN. Mit der Maximalzahl von 215 Kindern und 40 Mitarbeitern in den ersten zwei Sommerferien-Wochen und einer Steigerung im zweiten Fela-Abschnitt mit 140 Kindern gegenüber dem Vorjahr, als es noch 105 teilnehmende Kinder waren, ist das Fela der evangelischen Kirche in Nürtingen vor einigen Tagen zu Ende gegangen. Und besonders dem geschäftsführenden Ausschuss des Fela-Vorstandes mit Gesamtleiterin und Diakonin Evi Handke, der für Finanzen und Personal zuständigen Kirchenpflegerin Andrea Ebert, der Fela-Vereinsvorsitzenden Angelika Müller-Wondrak und der Küchenleiterin Barbara Haußmann ist ein Stein vom Herzen gefallen. Denn bis zum ersten Fela-Tag dieses Jahres habe sie noch etwas „Magengrimmen“ gehabt, erzählt Evi Handke. Kein Wunder, denn die für die Küchensanierung zuständigen Handwerker waren noch bis zum letzten Tag im Einsatz. „Am Samstag wurden noch die Silikonfugen gemacht“, erinnert sich Barbara Haußmann.
Nach dem Abschluss der vier Fela-Wochen ist die Küchenleiterin aber restlos begeistert: „Die Küche ist jetzt wunderbar. Bei den neuen Dampfdruckkesseln muss man nicht mehr aufpassen, dass es zu heiß ist. Früher musste man vorsichtig den Schalter umlegen, sonst bricht er ab. Ein Kessel war sogar ganz kaputt und ließ sich nicht mehr reparieren. Es ist gut, Geräte zu haben, die zuverlässig und mit neuer Technik ausgestattet sind.“ Es habe für die alten Geräte zum Teil auch gar keine Ersatzteile und Reparaturmöglichkeiten mehr gegeben. Zudem sei der neue Boden deutlich trittsicherer. „Das ist auch ein Gewinn bei der Arbeitssicherheit.“ Auch der neue Rolltisch, der den ehemaligen stationären Holztisch ersetzt, erleichtere die Küchenarbeit ungemein.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben aber auch enorm von der neuen Industriespülmaschine profitiert, die beim ersten Fela-Teil durchschnittlich 166 Mal am Tag gelaufen ist. Zuvor haben Schnitzel, Käsespätzle und Co in der neuen Kippbratpfanne gebrutzelt.
Erneuert wurden auch der angrenzende Küchenpersonal-Aufenthaltsraum, die Waschmaschinen-Ecke – das Gerät läuft während des Felas fünfmal am Tag für Schürzen, Geschirrtücher, Putztücher und Handtücher –, die komplette Elektrik, die komplette Spülstraße, der Geschirrschrank, der Herd mit Backofen, die Abläufe, der Brandschutz am Aufzug, die Eingangstüren und die Wasserleitungen. Geplant sind außerdem noch ein Notausgang-Fluchtfenster und eine Erneuerung der Lüftungsanlage.
Stets frisch zubereitete Mahlzeiten statt Tiefkühlkost oder Catering
Alles in allem hat die Ertüchtigung der aus dem Jahr 1965 stammenden Küche etwa 100 000 Euro gekostet. Rund ein Fünftel davon haben Spender über die Aktion „Licht der Hoffnung“ beigesteuert. Vor der Entscheidung für die Erneuerung der Küche hatte der Fela-Vorstand durchgerechnet, was ein Umstieg auf einen Caterer bedeutet hätte. „Dann wäre der Teilnehmerbeitrag für das Fela enorm in die Höhe gestiegen“, stellt Angelika Müller-Wondrak fest.
„Es ist ja auch das Besondere bei uns, dass ganz viel mit frischen Zutaten gekocht wird“, sagt Evi Handke. „Es gibt kein Tiefkühlgemüse, sondern die Karotten werden frisch geschält. Andere Ferieneinrichtungen müssen mit Caterern arbeiten, weil sie kein Küchenpersonal haben. Ich habe aber noch niemand gehört, der damit zufrieden ist.“
Die Fela-Kinder hingegen freuen sich über die frisch zubereiteten Mahlzeiten. Immer wieder würden verdutzte Eltern erzählen, dass ihr Kind im Fela Salat und Gemüse isst, was es zu Hause nicht tut.
Ein weiterer Vorteil der eigenen Zubereitung: Es können beim Essen Extraportionen produziert werden – je nach Wunsch laktosefrei, glutenfrei, vegetarisch oder ohne Schweinefleisch. „Deshalb brauchen wir den kleinen Herd und den Backofen, um die Sachen warm zu halten“, erklärt Evi Handke.
Die Frauen des Fela-Vorstandes sind der Kirchengemeinde sehr dankbar, dass sie die Küche so gut ausgestattet hat, obwohl für die Nutzungen außerhalb der vier Wochen Fela nicht alles benötigt worden wäre. Nun hoffen alle, dass die Küche künftig noch häufiger benutzt wird als bisher mit dem Gutslebacken der Jungschar, dem Basar, dem Sommerfest, dem Open-Air-Kino, dem Mittagstisch für Schüler und Senioren sowie der Unterstützung für die Vesperkirche. „Die Küche wurde für viel Geld eingerichtet. Nun soll sie auch genutzt werden und nicht nur vier Wochen volle Pulle und dann nicht mehr“, meint Angelika Müller-Wondrak.
In den Herbstferien wird in die Großküche auf jeden Fall wieder Leben einkehren, wenn zum zweiten Mal ein Herbst-Fela veranstaltet wird. Evi Handke rechnet aber auch mit Synergieeffekten, wenn im Herbst in der Versöhnungskirche die Junge Kirche „Nova“ startet. Zur Church Night am 31. Oktober soll zum Beispiel Kürbissuppe gekocht werden. Andrea Ebert weist zudem darauf hin, dass auch Vermietungen für private Geburtstagsfeiern oder andere Veranstaltungen möglich sein werden.