Nürtingen

Nürtingen sucht Falke Smilla

Der Greifvogel ist am Mittwoch beim Training am Galgenberg entflogen. Nun fahndet Falknerin Elke Rogge nach ihrem Vogel, bevor er hungert. Update 15 Uhr: Nach Angaben der Falknerin ist Smilla wieder da. Lesen Sie hier, wie der Vogel gefunden wurde.

Elke Rogge mit Falkenweibchen Smilla. Smilla ist am Mittwoch beim Training am Galgenberg entflogen. Foto: Kai Müller

NÜRTINGEN. Smilla ist weg und wird verzweifelt gesucht: Der Falke von Elke Rogge hat sich am Mittwoch beim Training abgesetzt: „Das kommt im Frühling manchmal vor, da spielen die Hormone verrückt“, sagt die Falknerin. Da Smilla bislang nicht aufgetaucht ist, hat sie via Social Media einen Fahndungsaufruf geteilt, in dem sie bittet, Sichtungen zu melden.

Smilla ist in Nürtingen bekannt, erst im Februar war Elke Rogge mit ihr zu Gast bei der Kinderpressekonferenz der Aktion „Zeitung in der Grundschule“.

Elke Rogge ist am Donnerstag unterwegs und schwingt ihr Trainingsgerät, um Smilla anzulocken. „Ich habe sie einmal gesehen, aber da hatte sie wohl noch keinen Hunger.“ Der wird noch kommen. Denn ob Smilla alleine jagen und sich ernähren kann, ist nicht sicher, da sie bis jetzt immer von Menschen gefüttert wurde. Rogge vermutet, dass der Falke die Nähe zu Menschen sucht, wenn der Magen knurrt. Dann könnte sie auf einem Balkon oder in einem Garten auftauchen.

Hunger und Verkehr sind die größten Gefahren

Ein paar Tage kann der Vogel ohne Nahrung auskommen, danach wird es heikel. Smilla könnte noch im Revier am Galgenberg sein, wo Elke Rogge versucht, sie mithilfe der Beuteattrappe zurückzuholen. Doch wenn Smilla schon zu weit fort ist, sieht sie das nicht mehr. In der Stadt wird sie sich nicht aufhalten, eher auf den Feldern. „Ein Falke ist keine Brieftaube. Ich denke nicht, dass sie von alleine nach Hause findet.“

Smilla trägt am ledernen Geschüh, also am Bein, einen Sender, doch da ist der Akku leer. Elke Rogge ist voller Sorge um ihren Vogel. Dass er sich mit dem Geschüh verheddert, ist ihre geringste Sorge. Smilla ist groß und kräftig, weshalb ihr Katzen, Hunde oder andere Vögel wenig anhaben können. Eine größere Sorge ist der Verkehr. „Ich werde alles mobilisieren, um sie so schnell wie möglich zurückzubekommen“, sagt die Falknerin.

Auch andere Falkner haben schon die Erfahrung gemacht, dass ihre Vögel im Frühling wegfliegen. Viele lassen ihre Tiere deshalb in dieser Jahreszeit gar nicht frei fliegen, zumal die Mauser bevorsteht. Die meisten Vögel sind nach ein paar Tagen wieder da, das gibt Elke Rogge Hoffnung. Doch bis Smilla wieder sicher zu Hause ist, ist sie voller Angst und Sorge.

Smilla hat ein helles Gefieder und trägt ein Geschüh, also Lederbänder an den Beinen. Daran ist ein blauer Sender befestigt. Elke Rogge bittet darum, Sichtungen unter Telefon (0170) 3422348 zu melden und eventuell ein Foto zu schicken.

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