Nürtingen
Licht der Hoffnung: Feststimmung in Nürtingen dank Saitenklang und Nachtigallengsang
Licht der Hoffnung: Fünf Damen aus Oberbayern haben verteilt auf zwei Vorstellungen über 200 Zuhörer in der Kreuzkirche in Nürtingen erfreut. 20 ganz unterschiedliche Titel gaben „Saitenklang und Nachtigallengsang“ zum Besten.
NÜRTINGEN. Vor zwei Jahren ist das Ensemble „Saitenklang und Nachtigallengsang“ aus dem oberbayerischen Landkreis Miesbach zum ersten Mal in Nürtingen aufgetreten. Dabei haben die fünf charmanten Damen einen so guten Eindruck hinterlassen, dass sich die Besucher in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kreuzkirche ein weiteres Gastspiel der Musikerinnen und Sängerinnen gewünscht haben. Am Sonntagabend gab es nun coronakonform sogar zwei Auftritte an selber Stelle. Denn zeitgleich durfte nur maximal 50 Prozent der damaligen Besucherzahl gleichzeitig ins Gebäude. Ausverkauft waren die beiden Auftritte aber auch diesmal wieder in Windeseile.
Und auch diesmal wurde niemand aus der Zuhörerschaft enttäuscht. Nicht wenige wünschten sich sogar eine Neuauflage der Veranstaltung bereits im nächsten Jahr. Kein Wunder: Wer vom vorweihnachtlichen Stress geplagt in die Kreuzkirche kam, war schon nach den ersten (Saiten-)Klängen tiefenentspannt und in Weihnachtsstimmung. Das Konzert wirkte wie eine Wellness-Behandlung für die Seele und das Gemüt. Christine Horter (Harfe), Lisa Schöttl (Hackbrett und Flöten), Veronika Schöttl (Violine), Uschi Bommer (Alt-Gesang) und Bärbel Pischetsrieder (Sopran-Gesang) haben für die Zuhörer wieder einmal eine musikalische Weltreise vorbereitet, bei der wirklich für jeden etwas dabei war. Mit bayerischen Mundartklängen ging es los. Aber auch bekannte internationale Weihnachtslieder wie „In dulci jubilo“, „O come, O come, Emmanuel“, „Go tell it on the mountain“ und „Gloria in excelsis Deo“ fehlten nicht.
Wer in diesen Tagen schon genug weihnachtliche Weisen gehört hat, der erfreute sich entweder am Youkali-Tango von Kurt Weill, an „You raise me up“, bei dem Lisa Schöttl das Hackbrett gegen eine Blockflöte eintauschte, oder dem Siegertitel des Eurovision Song Contest 2009, „Fairytale“ vom Norweger Alexander Rybak, bei dem Veronika Schöttl mit Violine und Gesang brillierte. Alles in den speziellen Versionen von „Saitenklang und Nachtigallengsang“.
Vielseitiger Auftritt mit Stimmungen von Melancholie bis zu purer Lebensfreude
Mehrmals hörte man aus verschiedenen Stellen im Publikum am Ende der Titel den leisen Seufzer „wunderschön“.
Wunderschön waren aber nicht nur die ruhigeren Stücke des Ensembles, sondern auch die stimmungsvolleren. Mit einer Samba sowie „Un poquito lelola“ ging es auf einen musikalischen Abstecher nach Südamerika. Es folgten ein – wiederum wunderschönes – irisches Instrumentalstück und das Lied der Gabriella aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“.
Die begeisterten Zuschauer erklatschten sich eine Zugabe, die die fünf Oberbayerinnen mit dem 20. Musikstück des Abends sehr gerne gaben, indem sie mit Harfe und Gesang wieder in den Liederkanon ihrer Heimat zurückkehrten.
Das Quintett hat für einen äußerst vielseitigen Abend mit Stimmungen von Melancholie bis hin zur puren Lebensfreude gesorgt. Allein Christine Horter steht für das große Repertoire von Volksmusik über Klassik bis hin zu moderner Musik, Filmmusik und Weltmusik. Mit ihrer Harfe verstand sie es, im Wechsel leise, unaufdringliche Zwischentöne einzustreuen, die Melodiestimme oder auch einmal die Bassbegleitung zu übernehmen. Nach der musikalischen Wellness-Behandlung verließen die Zuhörer beschwingt und bester Laune die Kreuzkirche. Auch die Musikerinnen mussten Nürtingen nicht mit leeren Händen verlassen. Nachdem Redaktionsleiterin Anneliese Lieb die Begrüßung des Publikums in der zweiten Vorstellung übernommen hatte, überreichte sie nach dem Auftritt kleine Präsente an die Bayerinnen, nachdem sie allen im Saal schöne Feiertage gewünscht hatte. Vielleicht können die einen oder anderen noch ein wenig von der Stimmung des Abends bis Heiligabend bewahren.