Rechnungen in Nürtingen bald nur noch digital

NÜRTINGEN. Bilder von Schränken voller Aktenordner, die sich in Büros der zahlreichen deutschen Amtsstuben stapeln, hat wahrscheinlich jeder vor Augen. Tatsächlich fallen jährlich in der Nürtinger Stadtverwaltung allein durch die Bearbeitung von Rechnungen zehntausende Seiten Papier an. Dies gehört jetzt jedoch der Vergangenheit an, denn die Stadtverwaltung hat die Einführung der sogenannten E-Rechnung nahezu erfolgreich abgeschlossen.

Seit Februar 2022 wurden fast alle Ämter, Abteilungen, die Ortschaftsverwaltungen und Einrichtungen an den Rechnungsworkflow angeschlossen. Bis zum März folgen noch das Technische Rathaus mit den Außenstellen des Bauhofs und der Kläranlage sowie die Volkshochschule nach deren Umzug in die neuen Räumlichkeiten des Hölderlinhauses.

Rund 10 000 Rechnungen wurden digital im Jahre 2022 bearbeitet. Für 2023 rechnet Steffen Greiner, der für die Digitalisierung der Verwaltung zuständig ist, mit einem Aufkommen von rund 20 000 Belegen, die digital bearbeitet werden. Damit wird nicht nur eine große Menge an Papier gespart, was in Zeiten steigender Energie- und Rohstoffpreise einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenschonung darstellt. Die Bearbeitungszeiten selbst reduzieren sich erheblich und die Fehleranfälligkeit wird durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz minimiert, welche in den Eingabemasken bereits passgenaue Vorschläge unterbreitet.

Mit der Erweiterung des Rechnungsworkflows durch ein neues Modul geht die Stadtverwaltung nun den nächsten Schritt: Dieses ermöglicht es, auch ausgehende Rechnungen und Gebührenbescheide digital und in einer einheitlichen Optik zu erstellen, sodass die gesamte Bearbeitung einer Rechnung von der Erstellung bis zur Anweisung der Auszahlung medienbruchfrei erledigt werden kann. Dabei wurde die Stadt Nürtingen von Björn Alpermann und Jonas Winkler unterstützt, die an der Hochschule Reutlingen den Studiengang Human-centered Computing belegen. nt