Nürtingen

Stadt sucht Ehrenamtliche

NÜRTINGEN. Ohne ehrenamtliche Helfer wäre hierzulande vieles nicht möglich. Doch die Corona-Pandemie hat Spuren hinterlassen: Mehrere Monate lang konnten keine Treffen stattfinden und das gesellschaftliche Leben lag brach. Dadurch gab auch in Nürtingen so mancher das Engagement auf. Die Stadt Nürtingen sucht nun für einige Projekte Verstärkung. Dazu zählt der Dolmetscherpool, dem aktuell rund 80 Personen angehören. In rund 33 Sprachen helfen sie bei Behördengängen, Schulanmeldungen oder Arztbesuchen überall dort, wo Sprachbarrieren vorhanden sind.

Momentan werden Dolmetscher für Ukrainisch, Russisch, Albanisch, Arabisch, Dari, Farsi, Kroatisch, Rumänisch und Tigrinja gesucht. Im ehrenamtlichen Sprechcafé, das alle 14 Tage donnerstags von 16.15 bis 17.45 Uhr im Bürgertreff stattfindet, können die Teilnehmenden in lockerer Atmosphäre ins Gespräch kommen und dabei ihre Deutschkenntnisse vertiefen. Auch hierfür werden Ehrenamtliche gesucht, welche die Treffen inhaltlich vorbereiten und Themen setzen, die man interkulturell beleuchten und sich darüber austauschen kann.

Ein relativ junges, aber bedeutendes Angebot ist die Formularsprechstunde. An jedem Dienstag zwischen 15 und 17 Uhr helfen Ehrenamtliche im Bürgertreff beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen sowie Bewerbungen. Das Angebot ist für alle Menschen offen, wird aktuell aber insbesondere von geflüchteten Personen genutzt. Hier engagiert sich Christiane Foerster: „Die sprachliche Ausgestaltung der diversen Formulare ist schon für mich kaum zu verstehen. Menschen, die nicht oder kaum Deutsch sprechen, sind damit zumeist überfordert.“ Ähnliches berichtet auch Ulrich Mühlhause: „Ich habe mich in den letzten Jahren bei der Integration von Schutzsuchenden engagiert. Hierbei musste ich immer wieder feststellen, dass die Korrespondenz mit den Behörden oder notwendige Antragstellungen schwer verständlich sind. Deshalb stelle ich meine Kenntnisse als Hilfe zur Verfügung.“

Was man mitbringen sollte, um sich in der Formularsprechstunde zu engagieren, darüber sind sich beide einig: Geduld und Empathie. Ein gewisses Maß an Neugierde kann auch nicht schaden. So sieht Safiye Can ihr Engagement auch als Gewinn für sich selbst: „Es tut gut, Menschen zu helfen. Außerdem lernt man bei jedem Ausfüllen eines Formulars selbst etwas Neues dazu – sowohl fachlich als auch menschlich.“ nt

Wer sich engagieren oder sich über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements informieren möchte, meldet sich bei Carolin Harscher vom Integrationsbüro unter (0 70 22) 75-519 oder integrationsbuero@nuertingen.de.

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