NTZ+ Landkreis Esslingen
80 Jahre nach Auschwitz: Aufruf zur aktiven Erinnerungskultur
80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz nimmt der Antisemitismus in Deutschland wieder zu. Bei einer Veranstaltung im Neuen Schloss warnte der Arzt Fredy Kahn, Sohn zweier Holocaust-Überlebender, vor „Gleichgültigkeit“.
STUTTGART. Den Schwabe in sich kann Fredy Kahn nicht verleugnen.„I krieg’s no rum“, sagt der Arzt im Ruhestand. Als Sohn zweier jüdischer Holocaust-Überlebender hat er es sich zum Ziel gemacht, die Erinnerung an seine Eltern und Ermordung der Juden in der Nazi-Zeit wachzuhalten. Einen Tag nach dem Internationalen-Gedenktag hat er bei einer Veranstaltung im Neuen Schloss nicht nur über seine Familie gesprochen, sondern auch über den zunehmenden Antisemitismus. Sein Vater Harry Kahn, der nach dem Krieg wieder als Viehhändler in Baisingen (heute ein Stadtteil von Rottenburg) tätig war, hat ihm ...