Landkreis Esslingen

Apothekerstreik: So läuft es bei den Notfallapotheken in Nürtingen und Grafenberg

In der Mörike-Apotheke werden Kunden an einem Notfallschalter bedient. Foto: Jürgen Holzwarth

Fast alle Apotheken in der Region bleiben am Mittwoch geschlossen. Sie beteiligen sich am bundesweiten Apothekerstreik. Um medizinische Notfälle zu versorgen, bieten einige wenige einen Notdienst an. In Nürtingen ist das die Mörike-Apotheke in der Kirchheimer Straße. Inhaber Christoph Schilling ist am Vormittag kurz angebunden, der Andrang ist groß – der Verkaufsraum der Apotheken bleibt jedoch geschlossen. „Wir wollen uns mit den Kollegen solidarisch zeigen“, sagt Schilling. Am Eingang ist ein Tisch aufgebaut, an dem die Kunden bedient werden. „Jeder wird gefragt, ob es sich wirklich um einen Notfall handelt“, so der Apotheker. Gespräche und Beratungen finden aber nicht nur an der Tür statt. Das Telefon steht nicht still: „Es haben schon einige Ärzte angerufen und gefragt, welche Medikamente wir überhaupt da haben.“ Der hohe Andrang sei ein gutes Zeichen: „So soll es sein. Die Leute sollen ja merken, was ihnen fehlt, wenn bald noch mehr Apotheken wegbrechen.“

Auch in der Foster Apotheke in der Nürtinger Straße in Grafenberg ist mehr los als an einem gewöhnlichen Mittwoch. „Es sind vornehmlich dringende Fälle, die heute zu uns kommen, zum Beispiel Mütter mit Kindern“, sagt Filialleiterin Karin Wetzel. Manche Leute seien überrascht angesichts der geschlossenen Apotheken: „Nicht jeder hat mitbekommen, dass heute der Protest stattfindet.“ Doch anstatt Kritik habe es aber bisher nur Verständnis für die Situation der Pharmazeuten gegeben. „Die Menschen sind eher dankbar, dass wir als Notfallapotheke da sind“, sagt Wetzel. „Viele merken jetzt, was ihnen fehlen würde, wenn noch mehr Apotheken schließen müssen.“

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