Aichtal
Bürgermeister aus Aichtal, Neckartailfingen und Schlaitdorf setzen Ultimatum zum Glasfaserausbau
Der Unmut in den Rathäusern über den verzögerten Glasfaserausbau wächst. Nun setzen die Stadt Aichtal und die Gemeinden Neckartailfingen und Schlaitdorf ein Ultimatum.
AICHTAL, NECKARTAILFINGEN, SCHLAITDORF. In einer gemeinsamen Pressemitteilung schreiben die Stadt Aichtal und die Gemeinden Neckartailfingen und Schlaitdorf, dass sie den Druck auf die Deutsche Giga Access GmbH (DGA) und die GVG Glasfaser GmbH erhöhen. In dem offiziellen Schreiben setzen die Kommunen den Unternehmen mit Blick auf den verzögerten Glasfaserausbau und der mangelhaften Kommunikation ein letztes Ultimatum.
Kommunen bemängeln Kommunikation der Unternehmen
Im Zentrum der Kontroverse steht laut der Mitteilung der Kooperationsvertrag von 2022, in dem die DGA zusammen mit der GVG die Verantwortung für einen umfassenden Glasfasernetzausbau in Aichtal und acht weiteren Kommunen übernahm. Dieses Vorhaben, das einen wesentlichen Fortschritt in Richtung digitaler Infrastruktur versprochen habe, finde sich nun inmitten von geopolitisch bedingten Finanzierungsschwierigkeiten und steigenden Beschaffungskosten wieder.
Ein besonderer Dorn im Auge der Stadtverwaltung Aichtal sei demnach die unzureichende Kommunikation durch die DGA, nachdem bekannt wurde, dass ein Baubeginn im Jahr 2023 unrealistisch sei. Trotz wiederholter Versuche, eine klare Auskunft über den Zeitplan und die weitere Vorgehensweise zu erhalten, blieb eine zufriedenstellende Antwort aus, bemängeln die Rathaus-Chefs. „Diese Informationslücke hat nicht nur zu einem Vertrauensbruch zwischen der Stadt und der DGA geführt, sondern stellt auch eine klare Pflichtverletzung des Kooperationsvertrags dar“, so Aichtals Bürgermeister Sebastian Kurz.
Stimmung verschärft Druck auf Gemeindeverwaltungen
Die Verzögerung des Glasfaserausbaus und die ausbleibende Kommunikation haben erhebliche Unruhe in der Bürgerschaft verursacht, ergänzen die Bürgermeister Wolfgang Gogel (Neckartailfingen) und Sascha Richter (Schlaitdorf). „Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich im Stich gelassen, nachdem sie auf die Versprechungen eines schnellen und flächendeckenden Netzausbaus vertraut hatten“, so Richter. Diese Stimmung verschärft den Druck auf die Gemeindeverwaltungen, die sich nun gezwungen sehen, deutlich gegenüber der DGA Position zu beziehen.
Kommunen stellen Ultimatum bis 30. Juni
Mit der Forderung, dass die DGA bis spätestens zum 30. Juni dieses Jahres mit dem Ausbau beginnen soll, setzen die drei Kommunen ein klares Ultimatum, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Weiterhin verlangten die drei Bürgermeister eine detaillierte Stellungnahme zur zukünftigen Planung, um den Bürgern gegenüber Transparenz gewährleisten zu können. Sollte die DGA nicht fristgerecht auf diese Forderungen reagieren, sähen sich die Verwaltungen berechtigt, den Kooperationsvertrag zu kündigen.
Die DGA ließ eine Anfrage unserer Zeitung zur Sache unbeantwortet.