Licht der Hoffnung

Das ländliche Indien braucht Hilfe

Mit den Spenden unserer Leser kann auf dem Subkontinent viel erreicht werden

Sie haben es geschafft: die Bauls und Fakirs aus Nadia und Murshidabad den Sprung aus kleinen indischen Dörfern auf die großen Bühnen der Musikwelt. Das Projekt „Art for Life“, das heuer auch von „Licht der Hoffnung“ unterstützt wird, hat dabei geholfen. jg

Einwohnermäßig gilt Indien als zweitgrößtes Land der Erde. Vielleicht ist es ja auch schon jetzt die Nummer eins in dieser Richtung. Und nicht erst in ein paar Jahren. Denn die Ärmsten der Armen tauchen in den offiziellen Statistiken eher nicht auf. Ihnen wendet sich die 22. Auflage unserer Aktion „Licht der Hoffnung“ zu. Vor allem im ländlichen Raum.

NÜRTINGEN. Mit einem Euro kann man in Indien viel bewirken. Dadurch wird es auch möglich, mehrere Projekte auf dem Subkontinent zu unterstützen – und dabei dennoch unglaublich viel zu bewirken.

Da ist zum Beispiel die Initiative Art for Life. Die hat Amitava Bhattacharya mit seiner Organisation Banglanatak in Calcutta ins Leben gerufen. Sie kümmert sich allerdings nicht so sehr um die Armen in der Metropole West-Bengalens. Sondern um die Menschen draußen auf dem Land, die tagtäglich ums Überleben kämpfen müssen.

Er möchte allerdings keine Almosen geben, sondern die Talente und Traditionen derer fördern, die oft nicht wissen, was sie Tag für Tag zu essen haben werden, und die oft ihre Töchter einfach verheiraten – nur um die Sorge um sie loszuwerden. Und nicht jeder, der da vorgibt, in der Großstadt ein guter Ehemann zu sein, meint es ehrlich. Abertausende von Mädchen und jungen Frauen sind da schon in der Prostitution gelandet.

In Deutschland dürfte kaum einer ahnen, welcher kulturelle Reichtum das ländliche Indien zu bieten hat. Amitava Bhattacharya freilich kennt auch die kleinsten Dörfer und schaut sich dort immer wieder nach Menschen um, deren Begabungen zu wertvoll sind, um sie unerkannt und unbekannt verkümmern zu lassen. Denn die traditionelle bengalische Kunst lebt gerade in den kleinen Dörfern – sei es in Malerei, Tanz oder Musik.

Amitava unterstützt diese Künstler, ihr Können noch weiter zu vervollkommnen, indem er ihnen unter anderem Trainer zur Verfügung stellt. Darüber hinaus hat er schon einige einfache „Dorfgemeinschaftshäuser“ (wie man es hierzulande nennen würde) errichten lassen, in denen die Menschen aus diesen Siedlungen zusammenkommen, miteinander üben und auch Konzerte oder Ausstellungen veranstalten können.

Oft sind auch zwei oder drei einfache Fremdenzimmer mit integriert, in denen Touristen, die sich für die Kultur des ländlichen Indiens interessieren, unterkommen, günstig Urlaub machen und damit auch die Dorfbevölkerung unterstützen können.

Nicht zuletzt bemüht sich Amitava aber auch, diesen Menschen ein Podium für ihre Kunst zu bieten. So organisiert er Verkaufsausstellungen in Großstädten oder bemüht sich um Auftrittsmöglichkeiten für Musiker in Indien, aber auch im Ausland. So mancher hat da schon den Sprung von einem kleinen bengalischen Dorf in die große weite Welt geschafft.

Und die Besten treten mittlerweile beim großen Weltmusik-Festival „Sufi Sutra“ auf, das Amitava Jahr um Jahr in Calcutta organisiert, und musizieren mit Gästen aus aller Herren Länder. Wie im vergangenen Februar, als ich als Austausch-Journalist in Calcutta war, die Bauls und Fakirs aus Nadia und Murshidabad, die von Tausenden in einem Park in der Nähe des Victoria Memorials umjubelt wurden.

Vor Kurzem hat übrigens der indische Fernsehsender „Times now“ über die Arbeit Amitava Bhattacharyas berichtet. Den (englischsprachigen) Beitrag sehen Sie hier:

Noch zwei weitere indische Initiativen hoffen auf Hilfe

Art for Life ist indes wie gesagt nicht das einzige indische Projekt, für das wir Sie, liebe Leser, um Hilfe bitten. In West-Bengalen ist auch die Organisation „Sporsha“ aktiv, die Basav Bhattacharya, ein Mitarbeiter der „Times of India“ (deren Gast ich vor knapp einem Jahr in Calcutta war), ins Leben gerufen hat. Hier geht es erst einmal akut um warme Winterkleidung für Kinder im Darjeeling und anderen Bergregionen, dann aber auch um die Berufsausbildung von Mädchen und jungen Frauen sowie die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in dem Dorf Karanjali südlich Calcuttas.

Sehr wertvolle Arbeit leistet nun auch schon jahrelang die Köngener Organisation Asha Varadhi. Sie engagiert sich im Südwesten Indiens. Und hat auch einige wichtige Vorschläge eingereicht: Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Frauen, Kinder und alte Menschen zählt da ebenso dazu wie einige einfache Möbel für die Schule (im Moment sitzen die Kinder allesamt auf dem Boden) oder Toiletten für die Schülerinnen und Schüler. Gerade dies ist in Indien besonders wichtig, denn landauf, landab herrschen dort im Vergleich zu Deutschland geradezu unbeschreibliche Zustände.

Wenn viele im Zeichen des Lichts der Hoffnung zusammenstehen, können wir es übrigens schaffen, all dies möglich zu machen. Und damit das Leben Hunderter Menschen im ländlichen Indien verbessern. Schön wäre es auf jeden Fall.

Wer hier gezielt helfen möchte, sollte auf seiner Überweisung unter der Rubrik „Verwendungszweck“ das Stichwort „Indien“ eintragen.

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