Neckartenzlingen

Licht der Hoffnung: Lady Sunshine und Mister Moon lassen in Neckartenzlingen alte Schlager neu aufleben

Licht der Hoffnung: Lady Sunshine und Mister Moon, die sich inzwischen Lissi und Herr Timpe nennen, haben am Samstag beim fünften Abend des Kulturfestivals gute Laune bei den insgesamt 270 Zuschauern in der Melchiorhalle in Neckartenzlingen verbreitet.

Haben mit ihren Kostümen, Requisiten und Tanzeinlagen für Stimmung beim Publikum gesorgt: Elisabeth Heller alias Lady Sunshine und Oliver Timpe alias Mister Moon. Foto: Holzwarth

NECKARTENZLINGEN. Etliche Menschen haben schon von einer Zeitmaschine geträumt, um noch einmal in die guten alten Zeiten zurückversetzt zu werden. Am Samstagabend war das in der Melchiorhalle in Neckartenzlingen zumindest musikalisch für eineinhalb Stunden möglich. Denn die österreichische Sängerin Elisabeth Heller und ihr aus Braunschweig stammender Partner Oliver Timpe alias Lady Sunshine und Mister Moon, die beim fünften von sechs Kulturabenden der Aktion „Licht der Hoffnung“ der Nürtinger/Wendlinger Zeitung auf der Bühne standen, lieben alte Schlager der 20er- bis 60er-Jahre und haben große Freude an Retro und Nostalgie. Und von dieser Freude ließen sich die Besucher in beiden Vorstellungen auf Anhieb anstecken. Mit viel Humor, wechselnder Bekleidung, diversen witzigen Requisiten, lustigen Zaubertricks, gelungenen Tanzeinlagen und natürlich den perfekt gesungenen Tophits der früheren Zeiten trafen „Lissi und Herr Timpe“, wie sich das Duo seit Neuestem nennt, genau den Nerv der Besucher, die bei jeder Gelegenheit mitmachten und gerne mitsangen – natürlich alle im nötigen Abstand und hinter einer FFP2-Maske.

Die Begrüßung der 150 Zuschauer in der ersten Vorstellung übernahm Redaktionsleiterin Anneliese Lieb, die 120 Besucher in der Spätvorstellung hieß Lutz Selle willkommen. Anneliese Lieb dankte auch im Namen von Verlegerin Monika Krichenbauer der BW Bank Esslingen-Nürtingen mit dem anwesenden Leiter Jens Neubert für die Unterstützung der Aktion von Anfang an. Sie gab einen kurzen Abriss über die Arbeit der Bempflingerin Birgit Zimmermann beim Straßenkinder-Projekt in Eldoret in Kenia, das unter anderem in dieser Saison über „Licht der Hoffnung“ unterstützt wird, und begrüßte deren Mutter Ernestine Zimmermann unter den Zuschauern.

Lissi und Herr Timpe – begleitet vom dreiköpfigen „Guten Morgen Orchester“ bestehend aus Florian Schäfer am Klavier, Alex Dostal am Schlagzeug und Klaus Lahner an der Bassgitarre – verbreiteten direkt Frühlingsgefühle mit „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“, wobei sie weiße Sonnenschirme drehten. Oliver Timpe erklärte anschließend, dass seine Partnerin und er Allergiker seien: „Wir sind allergisch gegen schlechte Laune.“ Zur Sicherheit stellte er einen Pack Taschentücher am Bühnenrand auf. Es kam aber niemand, um ein Taschentuch zu holen, denn schlechte Laune kam beim Publikum auch keine bei den 19 Schlagern auf, die die Musiker in den nächsten 90 Minuten folgen ließen.

Auch nicht beim Titel „Lady Sunshine und Mister Moon“ aus dem Film „Mariandls Heimkehr“, der dem Sängerduo neun Jahre lang seinen Künstlernamen gegeben hatte. Während des Singens trug Oliver Timpe seine Partnerin buchstäblich auf Händen. Später in der Show vollführte er für sie auch noch etliche Liegestütze auf der Bühne.

Am Schluss werden noch zwei neue Eigenkompositionen präsentiert

Anschließend sang Herr Timpe alleine „Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n“, um damit Lissi die Möglichkeit zu geben, hinter der Bühne das Kostüm zu wechseln. Er zauberte ein rotes Getränk in ein Glas, das er prompt einer Zuschauerin in der ersten Reihe kredenzte und dazu sagte: „Ich habe keine Ahnung, was da drin ist“.

Als Nächstes war Lissi dran mit „Mein Papa war eine wunderbare Clown“, wobei sie mit roter Nase auf der Bühne balancierte. Den nächsten Auftritt hatte wieder Oliver Timpe als Herbert Bond, der als Agent eine Doppel-Null sei. „James hat keine Zeit gehabt“, erklärte Elisabeth Heller. Im Wechsel mit der bekannten Titelmelodie der Bond-Filme sang das Duo „Allerdings sprach die Sphinx“.

Ein lustiges Wechselspiel zwischen Frank Sinatras „New York, New York“ und „Und der Haifisch, der hat Zähne“ folgte. Peter Alexanders „Das tu ich alles aus Liebe“, wobei Herr Timpe mit einem Seil zauberte und drei Bälle jonglierte, und „Die kleine Kneipe“ mit einem Akkordeon-Einsatz von Lissi waren die nächsten Nummern. Es durfte dazu geschunkelt werden.

Die Künstler stellten dann fest, dass ihr Heimatort Wolkersdorf im Weinviertel unweit von Wien in etwa so viele Einwohner wie Neckartenzlingen hat und begeisterten im passenden Strand-Outfit mit dem „Itsy Bitsy Honolulu Strandbikini“. Noch viele weitere Gassenhauer wie „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn“, „Oh Donna Clara“, wobei Timpe auf sehr witzige Weise mit einem Besen tanzte, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, „Sugar Sugar Baby“ mit mehreren gelungenen Elvis-Hüftschwüngen, „Are you lonesome tonight“, „Alles vorbei, Tom Dooley“ im Western-Outfit und „Das alte Haus von Rocky Docky“ kamen zu Gehör, ehe das Duo noch die zwei Eigenkompositionen „Nimmer lang“ und „Romeo und Julia“ präsentierte. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass man beim Sender SWR 4 anrufen und sich den erstgenannten Titel wünschen kann. Als letzte Zugabe beschloss „Ein Mann muss nicht immer schön sein“ den überaus unterhaltsamen und gelungenen Konzertabend.

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