Landkreis Esslingen

Bosch-Beschäftigte in Leinfelden protestieren gegen geplantes Aus der Produktion

Nach Gewerkschaftsangaben versammelten sich 600 Mitarbeiter im Hof von Bosch Powertools. 230 Arbeitsplätze sollen bis Ende 2026 wegfallen.

Im Hof bei Bosch Powertools in Leinfelden versammelten sich die protestierenden Mitarbeiter. Foto: IG Metall

LEINFELDEN-ECHTERDINGEN. Bei Bosch Powertools in Leinfelden fand am Dienstag eine Betriebsratssprechstunde auf dem Hof statt. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall nahmen 600 Kolleginnen und Kollegen daran teil, die ihre Bereitschaft demonstriert hätten, für den Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen. Grund für die Aktion war die Ankündigung der Unternehmensleitung, die Produktion der Elektrowerkzeuge in Leinfelden bis Ende 2026 aufzugeben. Betroffen davon sind 230 Beschäftigte.

Auch am Standort in Sebnitz, wo 270 Menschen beschäftigt sind, soll die Produktion auslaufen. „Das wäre das Ende für ,Made in Germany‘ bei Bosch Elektrowerkzeugen“, schreibt die IG Metall in einer Pressemitteilung. Aus Sicht der Gewerkschaft und des Betriebsrats sei dies ein „völlig falscher Schritt“. Nicht nur zeige das Unternehmen „keinerlei Verantwortung gegenüber den Beschäftigten“, sondern füge damit auch der Marke Bosch großen Schaden zu, so Karin Solda, Betriebsratsvorsitzende von Bosch PT in Leinfelden.

Wie berichtet, plant das Unternehmen die Produktion an andere Standorte zu verlagern, etwa nach Ungarn. Die Gewerkschaft nennt auch China als weiteren Standort. Begründet wird die Stilllegung unter anderem mit der Schwäche der Baubranche, die durch hohe Zinsen belastet sei, sowie eine allgemeine Kaufzurückhaltung vieler Konsumenten.

Die Verlagerung sei gerade deshalb bitter, so die IG Metall weiter, weil die Regierungskoalition in spe im Bund die Investitionsbedingungen in Deutschland verbessern wolle. Max Czipf, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall in Esslingen: „Die Investitionspläne der Bundespolitik sind nicht als Subvention in Standorte in Ungarn und China gedacht.“ Die Ankündigung der Bosch-Geschäftsleitung sei jedoch auch für die Politik ein schwerer Schlag, „weil die Aufbruchstimmung offenbar noch nicht in der Wirtschaft angekommen ist“, so die Gewerkschaft.

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