Aichtal
Aichtal investiert in Photovoltaikanlagen
Die Stadt möchte jährlich 400 000 Euro für PV-Anlagen auf städtischen Dächern ausgeben.
AICHTAL. Der Gemeinderat der Stadt Aichtal hat einstimmig beschlossen, jährlich 400 000 Euro in Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden zu investieren. Das Stadtbauamt hat bereits im vergangenen Jahr alle Gebäude untersucht und bewertet, um das Potenzial für Photovoltaikanlagen zu ermitteln.
Starten soll das umfangreiche Investitionsprogramm dieses Jahr mit der Sporthalle in Grötzingen und der Kindertagesstätte Weckholder. Die Planung der Anlagen erfolgt durch Netze BW, teilte Bürgermeister Sebastian Kurz in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik mit.
Die Stadt rechne damit, dass auf der Sporthalle 200 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden können und auf dem Dach des Kindergartens weitere 25 000 Kilowattstunden. Dies entspreche rund 30 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aller städtischen Gebäude in Aichtal.
PV-Anlage auf Hallenbaddach unmöglich
Die Stadt Aichtal besitzt derzeit 44 Gebäude. Dazu kommen die Betriebsgebäude des Abwasserverbands „Unteres Aichtal“ im Bereich der Kläranlage. Die Gemeinderäte wünschten sich eine PV-Anlage auf dem Dach des Hallenbads in Neuenhaus – einer der größten Energieverbraucher der Stadt. Doch die Tragkonstruktion des Hallenbades sei dazu nicht geeignet, so das Fazit eines Tragwerksplaners, der die Statik überprüfte.
Die Stadt untersucht nun, ob der Parkplatz beim Hallenbad mit einer PV-Anlage überdacht werden kann, um das Hallenbad mit Strom zu versorgen. Den durch die Sonnenenergie erzeugten Strom möchte die Stadt selbst verbrauchen und nicht ins Netz einspeisen. So könnte der Strom beispielsweise für die E-Ladesäulen, Speichersysteme und Wärmepumpen verwendet werden. Darüber hinaus werde die Möglichkeit von Strom-Cloud-Lösungen geprüft, bei denen der Strom in einen virtuellen Speicher eingespeist und später an anderen Liegenschaften vergünstigt bezogen werden kann. So könnte die Sporthalle in Grötzingen auch indirekt das Rathaus in Aichtal-Aich mit Strom versorgen, sagte Kurz.
Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass die Kommune in den kommenden Jahren durch PV-Anlagen mehr Strom erzeugen werde, als verbraucht wird. „Unser Ziel ist eine klimaneutrale Stadt mit sauberem Strom“, so Kurz. Die Investition in Photovoltaikanlagen sei auch wirtschaftlich sehr sinnvoll, so der Bürgermeister.
Eine erste Wirtschaftlichkeitsberechnung habe bei der PV-Anlage auf dem Dach der Kita Weckholder eine Rendite von 21 Prozent ergeben. Die Amortisationszeit betrage lediglich fünf Jahre, sodass die Stadt nach 20 Jahren einen Gewinn von 141 000 Euro erzielen könne.
Bei der Sporthalle Grötzingen betrage die Amortisationszeit sieben Jahre. Bei einer Rendite von 13,7 Prozent würde die Stadt nach 20 Jahren einen Gewinn von 364 000 Euro erzielen. Allein mit den PV-Anlagen auf diesen beiden städtischen Gebäuden ließe sich der CO2-Ausstoß um 90 Tonnen pro Jahr reduzieren. Bürgermeister Sebastian Kurz betont: „Mit dem Beschluss setzt der Aichtaler Gemeinderat ein klares Signal für den Klimaschutz und die Energiewende“. pm
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