Aichtal

Aichtal trauert: Putzmeister-Gründer Karl Schlecht ist tot

Am Mittwoch ist der Unternehmer und Philanthrop im Alter von 91 Jahren verstorben.

Karl Schlecht bei einem NTZ-Interview im Juni 2023. Foto: Jürgen Holzwarth

AICHTAL. Wie die Karl Schlecht Stiftung auf ihrer Internetseite mitteilt, ist der Gründer des weltweit agierenden Betonpumpenherstellers Putzmeister aus Aichtal nach kurzer Krankheit verstorben. „Karl Schlecht galt als einer der großen schwäbischen Entrepreneure und

Unternehmer der Nachkriegszeit“, heißt es in dem Nachruf. Im Alter von 26 Jahren setzte er mit der von ihm gegründeten Firma Putzmeister neue Maßstäbe in der Gipserbranche. Er schaffte es innerhalb von wenigen Jahren zum Weltmarktführer. In den vergangenen 30 Jahren lag ihm besonders die ethische Wertebildung am Herzen. 1998 gründete er die gemeinnützige Karl Schlecht Stiftung. Er übertrug sämtliche Firmenanteile auf die gemeinnützige Stiftung. Aus dem operativen Geschäft von Putzmeister zog er sich 2008 zurück. 2012 veräußerte er in seiner Funktion als Stifter und Verantwortungsträger Putzmeister an den

chinesischen Konzern Sany Heavy Industries. Ein Schritt, der ihm damals nicht nur Sympathie, sondern zunächst viel Kritik seitens der Firmenangehörigen und Gewerkschaften einbrachte. Karl Schlecht wurde für sein Wirken als Unternehmer und Stifter mehrfach ausgezeichnet. 2010

wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Im April 2022 entschied der damals fast 90-jährige Stifter, der bis dahin den Vorstandsvorsitz der KSG innehatte, sich auf seine Rolle als Stifter zurückzuziehen und übergab den Vorsitz der Stiftung an seine Tochter und zwei weitere Vorstände. 2023 wurde seine Stiftung als Wissenschaftsstiftung des Jahres ausgezeichnet. Im Juli 2023 übernahm er den Vorsitz des Kuratoriums und widmete sich bis zuletzt seinem neuen Bauprojekt Aichum in Aichtal.

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