Kirchheim
Viereckschanze der Kelten entdeckt
Im geplanten Gewerbegebiet Bohnau-Süd war wohl eine Siedlung.
KIRCHHEIM. Im Vorfeld der Erschließungsarbeiten für das geplante Gewerbegebiet Bohnau-Süd in Kirchheim fanden zwischen Januar und April archäologische Prospektionsmaßnahmen statt. Diese hatten zum Ziel, etwaige Kulturdenkmale zu lokalisieren und damit Planungssicherheit für die späteren Baumaßnahmen zu gewährleisten.
Mitte April konnten die archäologischen Sondage-Grabungen durch das mobile Prospektionsteam des Landesamts für Denkmalpflege abgeschlossen werden. Der Ergebnisbericht wird nun der Stadtverwaltung Kirchheim unter Teck übergeben.
Mittels zahlreicher systematisch über das Planungsareal auf einer Fläche von rund 20 Hektar angelegter Baggerschnitte wurde festgestellt, dass im Zentrum des Planungsgebiets eine sogenannte „Keltische Viereckschanze“ und etwas nördlich davon zwei vorgeschichtliche Grabensysteme liegen. Bei solchen Viereckschanzen handelt es sich um befestigte ländliche Anlagen, in denen wohlhabende Gemeinschaften während der späten Eisenzeit im dritten und zweiten Jahrhundert vor Christus siedelten und wirtschafteten.
In den Sondage-Schnitten wurden Überreste eines Grabengevierts mit einer Ausdehnung von etwa 90 mal 90 Meter sowie entsprechendes Fundmaterial nachgewiesen. Diese Funde belegen, dass hier eine mit Wall und Graben umgebene Anlage aus spätkeltischer Zeit existierte. Weitere Spuren belegen eine kleine bäuerliche Ansiedlung im Umfeld der Viereckschanze.
Die Stadtverwaltung Kirchheim und die archäologische Denkmalpflege des Landes Baden-Württemberg bereiten derzeit die archäologische Ausgrabung des betroffenen Bereichs von rund zwei Hektar Fläche vor. Diese Untersuchungen müssen durch eine Fachfirma gemacht werden. pm
Weitere Informationen rund um das geplante Gewerbegebiet Bohnau-Süd gibt es unter www.kirchheim-teck.de/bohnau-sued.