Nürtingen

Spektakuläre Torquote: FV 09 Nürtingen zählt zu Top-Fünf in ganz Deutschland

Ballerlei: Die Nürtinger schießen die Kreisliga B5 kurz und klein und treffen durchschnittlich fast zehnmal pro Spiel. Besser ist ein Kreisligist aus Bremen.

Einer, der genau weiß, wo das Tor steht: Nürtingens Spielertrainer Tarik Serour. Foto: Ralf Just

Selten hat der Titel der in unregelmäßigen Abständen erscheinenden Kolumne im Lokalsport der Nürtinger und Wendlinger Zeitung besser zum Thema gepasst als im Fall des FV 09 Nürtingen. Schließlich geht es in dieser Ausgabe um eine „Baller(l)ei“ im wahrsten Sinne des Wortes.

Nach dem erstmaligen Abstieg in die unterste Spielklasse schießen die vor Saisonbeginn neu formierten Nullneuner die Kreisliga B5 – bildlich gesprochen – kurz und klein. Dass das muntere Scheibenschießen, das die Nürtinger zum Schrecken der Konkurrenz Woche für Woche veranstalten, auch im nationalen Maßstab zum Allerfeinsten gehört, was der Amateurfußball zu bieten hat, das lässt sich inzwischen auch mit handfesten Zahlen belegen.

Laut Statistiken der Datenbank fussball.de zählt der FV 09 zu den fünf torhungrigsten Herren-Teams in ganz Deutschland. Nach acht Saisonspielen können die Nürtinger bereits 76 Treffer auf ihrem Konto verbuchen. In der bundesweiten Tabelle, die nach der Torquote berechnet wird, steht die Truppe vom Wörth im Herbst 2024 damit auf Platz vier. Über 9,5 Buden pro Spiel dürfen sich die Nürtinger freuen. Eine zweistellige Quote kann aktuell nur ein Team aufweisen. Und zwar der ESC Geestemünde III, der in der Kreisliga Bremen mit 21 Punkten auf Platz eins steht und ein Torverhältnis von 95:3 aufweist. 13,57 Treffer pro Spiel haben die noch treffsicheren Hanseaten bislang erzielt.

Doch der FV 09 Nürtingen bleibt ein ernst zu nehmender Verfolger im Rennen um die Deutsche Quoten-Krone. „Es hätten sogar noch mehr Tore sein können“, betont Nürtingens Spielertrainer und Tormaschine in Personalunion, Tarik Serour. „Unser Gegner im ersten Spiel hat abgesagt. Da steht in der Statistik jetzt nur ein 3:0.“ Nur ein 3:0! Wäre der SV Nabern II Anfang dieser Saison ebenso abgewatscht worden wie der Rest der bisherigen Konkurrenz: Die Nürtinger wären dem Platz an der Sonne noch ein gutes Stück näher.

Eine schlüssige Begründung für die Traumquote seines Teams hat Serour natürlich auch in petto: „Wir sind einfach viel zu stark aufgestellt für diese Liga“, sagt der einstige Oberliga-Angreifer, der in seiner Mannschaft als Ober-Kanonier vorangeht. 26 Tore hat Tarik Serour bereits nach einem Drittel der Spielzeit selbst erzielt. Ein Mann auf dem besten Weg zur 100-Tore-Marke – und ein leistungsorientierter Vollblutkicker, der trotzdem noch reichlich Verbesserungspotenzial sieht. „Ich als Stürmer bin mit meiner Quote nicht so zufrieden. Ich hadere mit jeder vergebenen Chance“, sagt der 33-Jährige.

Hört, hört. Wie es aussieht, muss sich die Konkurrenz zwischen Kohlberg und Holzmaden weiterhin warm anziehen. Und der ESC Geestemünde III in Bremen sowieso. Tarik Serour und die Nürtinger haben Bock auf mehr.

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