Wendlingen
Brücke über B313 bei Wendlingen geschoben - Ein 820-Tonnen-Koloss wird in Position gerückt
Die Dimensionen sind gewaltig: 820 Tonnen Stahl wurden heute Morgen in ihre endgültige Position gerückt. Die endgültige Position – sie liegt 4,7 Meter über der Bundesstraße 313. Bei dem Stahlkoloss handelt es sich um eine Eisenbahnbrücke, die Teil des Mega-Projektes Stuttgart 21 ist. Auf dieser Brücke sollen ab 2025 die ersten ICE Richtung Ulm rauschen. Bis das soweit ist, ist noch viel zu tun, für die Arbeiter und Ingenieure der beteiligten Baufirmen war der Brückeneinschub heute jedoch ein Meilenstein. Selbst für den erfahrenen Projektleiter Peter Wer war dies ein ganz besonderer Moment. Denn die Brückenkonstruktion, eine Fachwerkbrücke, wird gar nicht so häufig gebaut. Vorgefertigt wurden die einzelnen Teile in Nordhausen in Thüringen. Mit Tiefladern kamen sie zur Baustelle bei Wendlingen und wurden hier unter einer großen Plane wieder zusammengeschweißt. Ein wenig sah das weiße Paket neben der Autobahn aus, wie vom Verpackungskünstler Christo verhüllt. „Die Planen haben wir nicht etwa deswegen verwendet, weil wir verbergen wollten, was da entsteht, sondern weil man zum Schweißen eine ganz bestimmte Umgebungstemperatur benötigt“, erklärte Wer, der seit 30 Jahren als Bauingenieur bei der Deutschen Bahn arbeitet. Zehn Stunden dauerte die Aktion, beteiligt waren ein Tieflader mit zwölf Achsen, der die Brücke schob und einer der größten Raupenkräne Deutschlands, dessen Gegengewicht 620 Tonnen betrug, um das Gewicht von 410 Tonnen, also das halbe Gewicht der Brücke halten zu können.
Mehr lesen Sie im Artikel "Brückeneinschub über B313 bei Wendlingen: Ohne Netz und doppelten Boden" vom 22. Februar 2021