Geschichten aus der Klinik
Grüne Engel im Einsatz: Der ehrenamtliche Besuchsdienst in den Medius-Kliniken
„Grüne Damen und Herren“ kümmern sich ehrenamtlich um Patientinnen und Patienten in den Medius-Kliniken Nürtingen, Kirchheim und Ostfildern-Ruit, bieten Hilfe an und unterstützen damit das professionelle Team.
Sie sind Lotsen im Krankenhausalltag, übernehmen kleine Botengänge und haben Zeit für ein tröstendes Gespräch. Unermüdlich sind sie im Einsatz – mit dem Ziel, den Patientinnen und Patienten den Aufenthalt im Krankenhaus ein wenig angenehmer zu machen: Die Grünen Damen und Herren.
Die Tochter der hochbetagten Patientin auf Zimmer drei wohnt in Berlin und hat jetzt auch noch Corona. Sie kann ihre Mutter dementsprechend nicht besuchen. „Könnt ihr bei ihr vorbeigehen, nach ihr schauen und ihr beim Telefonieren mit der Tochter helfen?“ Ein kurzer Blick auf den Zettel mit der Nachricht im Büro der Grünen Damen und Herren und schon ist Nadja Muhr auf dem Weg zu Zimmer drei. Sie klopft und bietet der alten Dame, die dort im Bett liegt, ihre Hilfe an. Kurze Zeit später steht auch schon die Leitung nach Berlin, Mutter und Tochter sind erleichtert.
Von Unterstützung beim Handyaufladen über Blumengießen bis Spazierengehen
„Das ist ein ganz typischer Einsatz“, erzählt Nadja Muhr. Sie ist die Leiterin des ehrenamtlichen Besuchsdienstes „Grüne Damen und Herren“ an der Medius-Klinik Nürtingen. Sie und ihr Team – ebenso wie die Kolleginnen und Kollegen an den Medius-Kliniken in Kirchheim und Ostfildern-Ruit – kümmern sich um all die Kleinigkeiten, für die im Krankenhausalltag wenig Zeit ist. Sie besorgen Zeitschriften oder einen Kaffee, unterstützen beim Handyaufladen, geben den Blumen frisches Wasser, helfen dabei, sich im Krankenhaus zu orientieren oder gehen ein Stück mit den Patienten spazieren. Vor allem aber schenken sie Zeit und hören zu.
Der Einsatz beginnt mit einem Besuch im Stationszimmer
„Unser Einsatz beginnt immer mit einem Besuch im Stationszimmer“, erzählt Klaus Kronwald, Leiter der Grünen Damen und Herren Kirchheim, „hier erfahren wir vom Pflegepersonal, wer unsere Unterstützung besonders dringend braucht, dort gehen wir zuerst hin.“ Danach gehen die Grünen Damen und Herren von Zimmer zu Zimmer und bieten ihre Hilfe an.
Sich Zeit für Gespräche nehmen und den Patienten zuhören
„Vormittags geht es bei den Einsätzen oft um kleine Botendienste und Alltagshilfen. Wenn es am Nachmittag oder am Wochenende dann ruhiger wird in den Kliniken, ist oft Zeit für Gespräche und dafür, den Patienten zuzuhören“, ergänzt Nadja Muhr. Für sie war ein persönlicher Schicksalsschlag der Anlass, sich beim ehrenamtlichen Besuchsdienst zu engagieren.
Als ihr Mann vor einigen Jahren schwer krank im Krankenhaus lag, wurde er von den „Grünen Damen und Herren“ umsorgt. Nadja Muhr war so dankbar für diese Hilfe, dass sie beschloss, etwas zurückzugeben und selbst Grüne Dame zu werden. Ein Schritt, den die 55-Jährige nie bereut hat. Obwohl sie voll berufstätig ist, findet sie immer Zeit für ihren „grünen Dienst“. Die Dankbarkeit der Menschen, die Gemeinschaft mit den anderen Ehrenamtlichen und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, ist für sie so wertvoll, dass sie ihre Zeit gerne gibt.
Wie ihr geht es den meisten Ehrenamtlichen im Team. Der Wunsch etwas zurückzugeben und die Freude, etwas Sinnvolles zu tun, eint die Grünen Damen und Herren, die sich aus Menschen aller Altersgruppen und vieler unterschiedlicher Berufsgruppen zusammensetzen. Aktuell schenken an den Medius-Kliniken 71 Grüne Damen und Herren zwischen 26 und 85 Jahren den Patienten ihre Zeit.
Sie möchten die Hilfe der Grünen Damen und Herren anfordern? Oder Sie möchten sich selbst ehrenamtlich bei den Grünen Damen und Herren engagieren? Die Grünen Damen und Herren freuen sich auf Ihre Kontaktaufnahme!