Gesundheit im Alltag

Erste Hilfe bei Brandverletzungen: Tipps der Medius-Kliniken

Wie man bei Hautverbrennungen richtig handelt und wann eine medizinische Behandlung erforderlich ist, erklärt Stefanie Uzoh, Oberärztin der Klinik für Akut- und Notfallmedizin an der Medius-Klinik Nürtingen.

Brandverletzungen passieren schnell – sei es durch heiße Flüssigkeiten, Feuer oder Dampf. Eine schnelle und richtige Reaktion ist entscheidend, um den Schaden zu begrenzen. Doch wie reagiert man im Ernstfall richtig?

Was passiert bei einer Brandverletzung?

Je nach Schwere der Verletzung unterscheidet man zwischen drei Graden:

Erstgradig: Rötung und Schmerzen, wie bei einem Sonnenbrand.

Zweitgradig: Blasenbildung und starke Schmerzen, da tiefere Hautschichten betroffen sind.

Drittgradig: Schwere Verletzung bis ins Gewebe, die Haut kann weißlich oder verkohlt sein. Meistens keine Schmerzen mehr.

„Auch kleinere Verbrennungen sollten sofort behandelt werden. Bei erstgradigen Verbrennungen reicht meistens eine lokale Kühlung aus. Bei Blasenbildung ist eine Vorstellung beim Arzt ratsam“, empfiehlt Stefanie Uzoh, Oberärztin der Klinik für Akut- und Notfallmedizin an der Medius-Klinik Nürtingen.

Erste Hilfe: So reagieren Sie richtig

• Hitzequelle entfernen: Betroffene Person sofort von der Hitzequelle entfernen.

• Wunde kühlen: Kühlen Sie die Brandwunde 10 bis 15 Minuten mit lauwarmem Wasser – auf keinen Fall Eis verwenden!

• Wunde abdecken: Die Wunde mit einer sterilen Kompresse oder einem sauberen Tuch abdecken. Keine Hausmittel wie Butter oder Öl auftragen!

• Schmuck entfernen: Ringe oder Armbänder sofort entfernen, da die betroffene Stelle anschwellen kann.

Wann zum Arzt?

Suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf, wenn:

• die Verbrennung tief in das Gewebe geht,

• Blasen auftreten,

• Gesicht, Hände, Füße oder Genitalien betroffen sind,

• die Verbrennung großflächig ist.

„Schwere Verbrennungen, also zweitgradig und drittgradig, erfordern eine sofortige medizinische Behandlung, um Infektionen zu verhindern und Narbenbildung zu reduzieren“, betont Uzoh.

Prävention im Alltag

Um Verbrennungen zu vermeiden:

• heiße Töpfe und Pfannen immer sicher platzieren,

• Schutzkleidung bei Arbeiten mit Hitze oder Chemikalien tragen,

• Feuerquellen wie Grill oder Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen.

Fazit: Schnell und richtig reagieren

Eine schnelle Kühlung und richtige Wundabdeckung können das Ausmaß der Verletzung deutlich verringern. Bei schwereren Verbrennungen ist immer ein Arzt aufzusuchen.

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