Olaf Gremmel, Nürtingen.
Freitagvormittag. Du bist 84 Jahre und beim Urologen. Dort bekommst du vom Arzt einen Blasenkatheter gesetzt. Was du nicht bekommst, ist ein Urinbeutel. Dafür aber ein Rezept für selbigen. Damit gehst du zur Apotheke, die dir sagt, die Krankenkasse (KK) hätte keinen Versorgungsvertrag mit ihnen. Auf zum Sanitätshaus. Dort die selbe Antwort. Wir haben keinen Versorgungsvertrag mit der KK. Zur nächsten Apotheke, selbe Antwort. Wir sollen uns an die KK wenden. Gut, der Katheter tut seinen Dienst und entleert sich in die zum Glück vorhandene Pants. Zuhause angekommen, die KK angerufen. Du erfährst dort, dass die Apotheken keinen Versorgungsvertrag benötigen für solche Kleinmaterialien. Ja, einen Kostenvoranschlag benötigt es, aber der sei in maximal einer halben Stunde da. Bei der dritten Apotheke in der nächsten Ortschaft hatten wir nach zig Telefonaten mit Urologe und KK, Aufklärung und vier Stunden Palaver und dem Goodwill mit der Apotheke dann endlich die Urinbeutel. Damit das Wochenende beginnen konnte. Laut KK benötigt es keine Versorgungsverträge für diese Materialien. Gerade auch dann nicht, wenn man unverhofft damit konfrontiert wird. Die Apotheken oder Sanitätshäuser haben Pauschalen für solche Fälle. Für mich ist dieses ablehnende Verhalten von Apotheken und Sanitätshäusern nur zu erklären, weil es Arbeit macht, einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Die KK herauszusuchen und den dort auf elektronischem Weg zu übermitteln, um nach 30 Minuten die Antwort zu erhalten. Ob es unterlassene Hilfeleistung ist, darf sich der Leser dieser wahren Begebenheit nun für sich entscheiden. Einen 84-jährigen Mensch die nötigen Hilfsmittel zu verweigern, ist für mich ein absolutes Versagen. Nein, nicht das der Gesundheitsvorgaben, sondern das Versagen der angesprochenen Apotheken und Sanitätshäuser. Ich wünsche den Mitarbeitenden und Betreibern dieser Einrichtungen nicht, dass ihnen das in diesem Alter auch mal so ergehen sollte.
Leserbriefe | 21.12.2024 - 05:00
Billiger Wahlklamauk fürs Fernsehen
Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Artikel „Robert Habeck sagt TV-Duell mit Alice Weidel ab“ vom 19. Dezember.
Als wären die Zeiten nicht schon schlimm genug, planen ARD und ZDF nun ein derart geschmackloses Wahltheater, wollen Scholz und Merz ...
Leserbriefe | 20.12.2024 - 05:00
Der Wahrheit ins Gesicht sehen
Helmut Wick, Altdorf. Zum Leserbrief „Mit der Klimaneutralität in die Krise“ vom 10. Dezember.
Hoffentlich hat Herr Baumer am 10. Dezember nicht nur nach seinem Leserbrief geschaut, sondern auch gleich auf die nächste Seite dieser Ausgabe. „2024 wird ...